Die Tricks von Flick: So hat er Müller & Co. wieder auf Kurs gebracht
Hansi Flick hat in den vergangenen Monaten eine erstaunliche Entwicklung hingelegt, eine die ihm die wenigsten zugetraut haben als er im November 2019 das schwere Erbe von Niko Kovac antrat. Aus der einstigen Übergangslösung ist binnen weniger Monate der Mann für die Zukunft an der Säbener Straße geworden.
Mit dem 5:0-Kantersieg gegen Fortuna Düsseldorf hat Hansi Flick einen neuen Trainer-Rekord beim FC Bayern aufgestellt und damit auch Pep Guardiola hinter sich gelassen. Mit 22 Siegen aus den ersten 25 Spielen hat Flick den erfolgreichsten Start aller FCB-Trainer jemals hingelegt.
Die „Sport BILD“ hat nun enthüllt, was Flick so erfolgreich macht und wie er es geschafft hat die Bayern aus der Krise heraus zu einem Triple-Anwärter zu formen.
Flick kann auch anders (wenn es sein muss)
Flick hat sich bereits als Co-Trainer von Kovac einen Ruf als „Spielerversteher“ gemacht, der stets ein offenes Ohr für die Stars hat. Diese Eigenschaft hat er sich auch als Cheftrainer bewahrt. Zahlreiche Spieler haben den 55-jährigen für seine verständnisvolle Art öffentlich gelobt, unter anderem auch Robert Lewandowski: „Er versucht, alle Spieler zu verstehen, mit ihnen zu kommunizieren. Das ist seine stärkste Seite“. Der Bayern-Torjäger hat mit Anna Stachurska eine der heißesten Bundesliga-Frauen.
Besonders bemerkenswert: Flick unterscheidet dabei nicht zwischen jung und alt oder Stammspieler und Reservisten. Bestes Beispiel hierfür sind Thomas Müller und Jerome Boateng, die unter Kovac keine tragende Rolle gespielt haben. Der Kroate setzte auf Coutinho und Lucas Hernandez. Unter Flick sind die beiden ehemaligen deutschen Nationalspieler wieder aufgeblüht und maßgeblich an den jüngsten Erfolgen der Bayern beteiligt.
Auch der Umgang mit den Nachwuchsspielern ist einzigartig und in München alles andere als selbstverständlich. Flick lässt Jung-Profis wie Batista-Meier, Singh, Mai oder Dajaku seit seiner Ankunft regelmäßig mit der ersten Mannschaft trainieren. Zudem möchte Flick den Nachwuchstalenten helfen den Durchbruch in München zu schaffen. Mit Batista-Meier feierte ein weiterer FCB-Youngster am vergangenen Wochenende sein Profi-Debüt beim Rekordmeister. Davor waren es Singh und Dajaku.
Aber Flick kann auch anders, wenn es sein muss. Während er öffentlich stets gut gelaunt und locker wird, zeigt der Bayern-Cheftrainer intern Härte wenn es sein muss. Seine Anweisungen im Training sind deutlich zu hören. Flick legt großen Wert darauf, dass seine Vorgaben „perfekt“ umgesetzt werden. Zieht die Mannschaft nicht mit, kommt es auch mal vor, dass er eine Trainingseinheit abbricht und laut wird, so wie kurz vor dem Topspiel gegen den BVB vergangene Woche.
Interessant ist auch: Flick ist sich für keine Arbeit zu Schade, wenn sie dem Mannschaftserfolg dient. So fuhr der hochbezahlte Cheftrainer die Spinning-Räder während der Cyber-Training Zeit selbst an die Profis aus. Flick nutzte dies um das persönliche Gespräch mit seinen Spielern zu suchen und auf jeden individuell einzugehen.