3 Gründe, warum sich Flick mit seinen jüngsten Aussagen ein Eigentor geschossen hat
Die anhaltenden Diskussionen und Spekulationen rund um Hansi Flick und dessen sportliche Zukunft beim FC Bayern nehmen kein Ende. Während Klubchef Karl-Heinz Rummenigge alle Beteiligten dazu aufgefordert hat die Seifenoper zu beenden, stichelt Flick öffentlich gegen Hasan Salihamidzic und sorgt mit seinen jüngsten Aussagen für noch mehr Verwirrung. Mit der gestrigen Pressekonferenz hat sich der Bayern-Cheftrainer keinen Gefallen getan.
Der Presseraum in der Münchner Allianz Arena hat schon einige legendäre Pressekonferenzen erlebt. Unvergessen ist die Wut-PK im Oktober 2018 als die Bayern-Bosse zur großen Medienschelte ausholten. Auch wenn die gestrige Spieltags-PK vor dem Heimspiel gegen Union Berlin sicherlich nicht in diese Kategorie fällt, sorgt die Medienrunde mit Hansi Flick (erneut) für viel Unruhe an der Säbener Straße.
Der 56-jährige wollte sich eigentlich nicht mehr zu den anhaltenden Gerüchten und Spekulationen rund um seine Person äußern. Das was er dann aber gesagt hat spricht jedoch Bände. Leider hat sich Flick mit vielen Aussagen ein Eigentor geschossen.
1. Der Seitenhieb gegen Salihamidzic ist komplett unnötig
Unmittelbar zum Auftakt der PK sorgte Flick für den ersten Negativ-Höhepunkt, als er sich zum wiederholten Male öffentlich über seinen Kader beschwert hat: „Wir hatten letztes Jahr eine Mannschaft, die qualitativ – ich glaube, das weiß jeder – besser war als die Mannschaft dieses Jahr.“ Ob gewollt oder ungewollt, Flick hat damit erneut Sportvorstand und Kaderplaner Hasan Salihamidzic angegriffen. Kurioserweise stellte sich Flick vor knapp zwei Monaten im Gespräch mit der „BILD am Sonntag“ noch schützend vor den 43-jährigen und betonte damals, dass es vergangenen Sommer coronabedingt alles andere als einfach war neue Spieler zu verpflichten und die Bayern weiterhin eine „eine sehr gute Mannschaft“ hätten.
Noch kurioser: In der gleichen PK räumte Flick eine „Teilschuld an der aktuellen Situation“ ein und versicherte, dass er „versuchen werde, so zusammenzuarbeiten, dass alles im Sinne des Vereins abläuft“. Die Qualität der eigenen Mannschaft und die Arbeit des Vorgesetzten öffentlich in Frage zu stellen ist sicherlich nicht im Sinne der Bayern.
2. Flick macht sich selbst zum Störfeuer
Seit knapp drei Wochen spekuliert und diskutiert ganz Fußball-Deutschland darüber ob Hansi Flick kommenden Sommer die Nachfolge von Bundestrainer Joachim Löw antreten wird oder nicht. Flick selbst will sich dazu nicht konkret äußern und lässt sich, allen Anschein nach bewusst, alle Optionen offen. Das ist sein gutes Recht, dann muss er sich jedoch auch darauf einstellen, dass es bis zur Verkündung seiner Entscheidung Fragen geben wird. Flick bezeichnet diese als „Störfeuer“ für die er nicht verantwortlich ist. Der 56-jährige ist jedoch der Einzige, der diese Störfeuer ein für alle Mal löschen kann, in dem er sich über die laufende Saison hinaus zum FC Bayern bekennt – oder auch nicht.
Flick verweigert gezielt Aussagen über seine Zukunft und fordert zeitgleich mehr Mitspracherechte bei Transfers. Wie soll das funktionieren? Warum sollten sich die Bayern darauf einlassen und sich zeitgleich der Gefahr aussetzen, dass Flick nach der Saison zum DFB wechselt?
3. Flick läuft Gefahr, dass die Bayern selbst die Reißleine ziehen
Auch wenn die Bayern-Bosse zuletzt alle samt auf die Vertragsdauer von Flick verwiesen haben und sich damit mehr oder weniger zu ihrem Erfolgscoach bekannt haben, dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis Rummenigge & Co. intervenieren. Der 65-jährige hat bereits betont, dass die derzeitige Situation nicht länger tragbar ist. Sollten die Bayern kommende Woche aus der CL ausscheiden und damit der sportliche Druck deutlich abnehmen, ist es nicht ausgeschlossen, dass man sich intensiv(er) mit dem Thema Flick beschäftigt. Mit Blick auf die aktuelle Gemengelage ist es vollkommen offen welches Ergebnis dabei am Ende rauskommt. Es ist jedoch sehr unwahrscheinlich, dass die Verantwortlichen an der Isar bis Ende Mai warten werden bis Flick eine Entscheidung getroffen hat.