Kryptowährungen sind auch im Fußballsport angekommen. Das ist für jeden Stadionbesucher und Fan vor dem TV-Gerät ersichtlich. Die Krypto-Branche präsentiert sich in den Arenen auf Werbebanden und Bannern. Auch das Sponsoring durch Unternehmen, die mit dieser Währung handeln, ist längst üblich. Italiens Spitzen-Klub Inter Mailand etwa wirbt auf seinem Trikot für virtuelle Währung. Was in anderen Ligen bereits Alltag ist, könnte auch in Deutschland bald Realität werden, denn die Krypto-Branche drängt in die Fußball-Bundesliga.
Die Beschränkungen durch die Corona-Pandemie führten bei zahlreichen Vereinen zu großen finanziellen Verlusten – nicht selten in zweistelliger Millionenhöhe. Diese auszugleichen, ist das Ziel vieler Verantwortlicher. So leicht lassen sich neue Märkte jedoch nicht erschließen. Gerade in Deutschland gestaltet sich die Suche nach Finanzquellen nicht einfach. Das Vereinsrecht und die 50+1-Regelung, die den Einfluss von Sponsoren begrenzt, stehen dem entgegen. Das Engagement der Krypto-Branche bietet eine Möglichkeit, hat aber nicht nur Vorteile. Die beste Trading Plattform zu finden, ist dabei nicht die einzige Schwierigkeit.
Wer in Deutschland die Geschicke eines Vereins mitbestimmen möchte, wird dort Mitglied. Ausgegliederte AGs im Profisport erlauben den Klubs, Anteile an externe Geldgeber zu verkaufen. Die Mehrheit besitzt aufgrund der bereits erwähnten 50+1-Regelung aber immer noch der Stammverein. Im Ausland ist das anders, wie etwa ein Blick nach England oder Frankreich zeigt. Dort hat derjenige das Sagen, der sich den Klub kauft. Manchester City oder Paris Saint-Germain sind hier nur die bekanntesten Beispiele. Dort bringen die Besitzer bereits eigene Krypto-Währungen auf den Markt: sogenannte Fan-Tokens.
Diese sind ein Indikator für die immer größere Bedeutung der Krypto-Branche. Vereine geben diese virtuelle Währung, die auch an Krypto-Börsen gehandelt wird, heraus und ermöglichen ihren Anhängern, durch den Erwerb über bestimmte Dinge zu entscheiden. Dabei kann es sich um einen Torjingle handeln, VIP-Events oder Fan-Artikel. Die grundlegende Führung des Vereins, etwa die wirtschaftliche Ausrichtung, lässt sich mit Fan-Tokens jedoch nicht beeinflussen. Bei Borussia Dortmund scheiterte Anfang 2022 aufgrund von Protesten der Anhänger die Einführung dieser Krypto-Währung.
Präsenter ist die Krypto-Branche in der Bundesliga bereits über NFTs. Bei diesen „Non Fungible Token“ handelt es sich um digitale Objekte, die sich nicht teilen oder austauschen lassen. Das können virtuelle Sammelkarten sein, die in einigen Fällen nur ein einziges Mal vorkommen. Sie werden, wie etwa bei Top-Stürmer Erling Haaland, für sechsstellige Beträge gehandelt. In diesem Bereich ist auch die deutsche Fußball-Bundesliga bereits engagiert. Da es sich um eine lukrative Einnahmequelle handelt, dürfte die Beteiligung der Krypto-Branche in Zukunft stark zunehmen.