Aussprache gescheitert? Lage zwischen Kimmich und Tuchel bleibt angespannt

Tim Schoster
Foto: Getty Images

Die Stimmung beim FC Bayern ist angespannt, besonders nach der jüngsten Niederlage in Bochum. Es war bereits die dritte verlorene Partie in Folge für den deutschen Rekordmeister. Im Zentrum der internen Unruhen: Joshua Kimmich und sein offener Disput mit Co-Trainer Zsolt Löw.



Der deutsche Nationalspieler Joshua Kimmich saß nach seiner Auswechslung gegen Bochum sichtlich frustriert und emotional auf der Bank. Es war ein Bild, das seine Enttäuschung und Wut deutlich machte, insbesondere gegenüber den taktischen Entscheidungen von Cheftrainer Thomas Tuchel.

Der offene Konflikt entflammte direkt nach dem Spiel. Trainer Thomas Tuchel und Bayern-CEO Dreesen spielten das Geschehene zunächst runter, ohne die Gründe des Disputs zu nennen. Nun gibt es jedoch weitere Details des Streits.

Wie die Sport BILD berichtet, konfrontierte Kimmich Co-Trainer Zsolt Löw, mit dem er bis dahin ein gutes Verhältnis zu haben schien, mit lauten Worten: „Das muss mir einer von euch mal erklären“, forderte Kimmich. Der zentrale Mittelfeldspieler war sichtlich erbost über seine frühe Auswechslung im Spiel.

Goretzka statt Kimmich übernahm die defensive Rolle

Die Entscheidung des Trainerteams, Kimmich frühzeitig vom Feld zu nehmen, stieß beim Mittelfeldspieler demnach auf Unverständnis. Die taktische Umstellung, Leon Goretzka die Rolle des defensiven Mittelfeldspielers zu überlassen und offensivere Kräfte ins Spiel zu bringen, ließ für Kimmich keinen Platz mehr im Matchplan.

Das Gespräch zwischen Kimmich und Löw, das in Bochum im Kabinentrakt geführt wurde, musste laut des Berichts durch Kapitän Manuel Neuer geschlichtet werden. Doch die Wogen glätteten sich nicht sofort. Erst am Montag fand an der Säbener Straße ein klärendes Gespräch zwischen Kimmich und Tuchel statt. Doch eine spürbare Verbesserung der Atmosphäre blieb aus.

Angespanntes Verhältnis zwischen Kimmich und Tuchel

Diese Auseinandersetzung zwischen Kimmich und dem Trainerstab ist symptomatisch für die derzeitige Krise beim FC Bayern. Kimmich, der einst von Karl-Heinz Rummenigge als „Kapitän der Zukunft“ bezeichnet wurde, findet sich zunehmend isoliert im taktischen Gefüge Tuchels wieder. Bereits zu Saisonbeginn hatte Tuchel Kimmichs Eignung als defensiver Mittelfeldspieler in Frage gestellt. Die fehlende Einbindung in die taktischen Überlegungen und ein fehlender Stammplatz im Trainerbüro belasten das Verhältnis zusätzlich. Die Situation zwischen Kimmich und Tuchel scheint festgefahren.

Dabei hatte sich Kimmich nach einer Schulterverletzung Ende Januar mit vollem Einsatz zurückgekämpft, um dem Team zu helfen. Doch selbst dieser Einsatz reichte nicht aus, um Tuchels Vertrauen in den wichtigen Spielen zu gewinnen.

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