Bei Blitz-Aus von Tuchel: Wer könnte bei Bayern übernehmen?

Andreas Kloo
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Ob die Verbindung zwischen dem FC Bayern und Thomas Tuchel wirklich bis zum Sommer hält, darf zunehmend bezweifelt werden. Bei einem Aus in der Champions League gegen Lazio Rom müsste sich der Rekordmeister wohl nach schnellen Alternativen umschauen. Eigentlich kommt nur ein Mann als schnelle Lösung in Frage.



Noch halten die Bosse des FC Bayern an Thomas Tuchel und ihrer Entscheidung, dass dieser bis zum Sommer im Amt bleiben soll, fest. Trotz negativer Stimmung und deutlicher Experten-Kritik nach dem 2:2 in Freiburg. Die Bayern-Bosse wollen allem Anschein nach zusätzliche Unruhe vor dem so wichtigen Champions-League-Spiel gegen Lazio Rom vermeiden.

Die Partie am Dienstag wird nun aber endgültig zum Schicksalsspiel für Tuchel. Bei einem Aus in der Königsklasse wäre der Trainer wohl nicht mehr zu retten.

Denn abseits von den Ergebnissen in den letzten beiden Partien gegen Leipzig und in Freiburg, die zumindest ohne Niederlage endeten, gibt es nichts mehr, was noch für den Coach spricht. Seine Pläne werden von der Mannschaft ganz offensichtlich nicht umgesetzt. Auftreten und Körpersprache Tuchels sind negativ.

Bei einem Scheitern gegen Lazio müssten die Bosse die Reißleine ziehen. Da auch die Bundesliga-Meisterschaft nur noch als Wunschtraum bezeichnet werden kann, wären dann alle Saisonziele verfehlt.

Einziges Problem der Bayern: Sie bräuchten in diesem Fall einen Trainer, der sofort verfügbar ist. Wunschlösung Xabi Alonso ist wenn überhaupt erst im Sommer zu haben.

Zidane, Mourinho und Conte verfügbar

Andere Top-Trainer, die auch schon als mögliche Kandidaten genannt wurden, sind dagegen frei. Zinédine Zidane ist seit seinem Abschied von Real Madrid vor drei Jahren ohne feste Anstellung. „Ich würde auf jeden Fall gerne auf die Bank zurückkehren”, sagte der französische Welt- und Europameister zuletzt.

Auch die beiden Star-Trainer José Mourinho und Antonio Conte stehen derzeit bei keinem Verein unter Vertrag. Für alle drei Genannten gilt jedoch, dass sie sich als Trainer ihres Kalibers nicht mit einem Job als Interimscoach zufrieden geben würden.

Doch die Bayern, insbesondere Max Eberl, haben einen klaren Plan für die Zukunft. Im Sommer soll ein Mann kommen, der über viele Jahre das Amt des FCB-Trainers ausübt. Der Rekordmeister wünscht sich Kontinuität. Und dieser Mann soll Alonso sein.

Sollte man also gezwungen sein, sich von Tuchel zu trennen, müsste ein Trainer übernehmen, der im Sommer wieder ins zweite Glied rücken kann. Eigentlich kommt dafür nur eine Person in Frage: U19-Trainer René Maric.

Maric mit U19 erfolgreich

Offiziell ist Maric bei den Bayern als Teamleiter Trainerentwicklung & Spielphilosophie angestellt. Anfang Februar übernahm er den Posten des freigestellten Michael Hartmann in der U19 und führte die Junioren gleich mal zu einem historischen Erfolg. Erstmals zog der Münchner Nachwuchs ins Viertelfinale der UEFA Youth League ein.

Was für Maric spricht: Die Zusammenarbeit mit Eberl und Freund würde reibungslos laufen. Vor allem Freund und Maric verbindet eine Freundschaft. So landete Maric auch einst bei RB Salzburg und startete mithilfe von Freund seine Karriere im Fußballgeschäft.

Eberl kennt Maric aus Gladbacher Zeiten. Der heute 31-Jährige war von 2019 bis 2021 bei der Borussia Co-Trainer von Marco Rose. „René strotzt vor Energie, bringt sehr viel Know-how mit und kommt bei den Burschen gut an“, lobte ihn Freund in der Münchner tz für seine Arbeit mit der U19.

Rene Maric
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Ein positiver Typ täte der Bayern-Mannschaft derzeit mit Sicherheit gut. Das negative Auftreten von Tuchel ist momentan auch für Außenstehende nicht mehr zu übersehen.

Was gegen Maric spricht, ist sein Alter. Er ist drei beziehungsweise sechs Jahre jünger als die Anführer Thomas Müller und Manuel Neuer. Hätten die Stars vor ihm Respekt? Doch der gebürtige Österreicher verfügt durch seine Tätigkeiten als Co-Trainer in Mönchengladbach und bei Borussia Dortmund über Bundesliga-Erfahrung. Mit seinem zweifellos vorhandenen Fachwissen könnte er die Spieler überzeugen.

Notfalls müssen in der Zwischenphase, bis ein neuer Chefcoach übernimmt, Freund und Eberl noch näher an die Mannschaft rücken.

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