Taktischer Fehler? Ex-Bayern-Boss verteidigt Hoeneß

Dominik Hager
Foto: IMAGO

Uli Hoeneß hat mit seiner Aussage, dass keine neuen Spieler kommen sollen, bevor eigene Akteure verkauft wurden, für Aufsehen gesorgt. Viele warfen dem Ehrenpräsidenten vor, einen taktischen Fehler begangen zu haben, der sich negativ auf die anstehenden Verhandlungen auswirken könnte. Nun hat sich jedoch sein ehemaliger Bayern-Kollege Michael Reschke hinter Hoeneß gestellt.



Während die Bayern mit Michael Olise, Hiroki Ito und Joao Palhinha bereits drei Transfers fix gemacht haben, stockt es weiterhin bei den Verkäufen. Zwar scheinen Wechsel von Matthijs de Ligt und Noussair Mazraoui kurz vor dem Abschluss zu stehen, jedoch ist noch nichts offiziell. Folglich können die Bayern ihre eigenen Pläne, Jonathan Tah und Désiré Doué zu verpflichten, noch nicht umsetzen.

Hoeneß hatte öffentlich bermerkt, dass die Bayern „keinen Geldscheißer“ haben und zunächst Platz für Neuzugänge schaffen müssen. Diese Offenheit wurde von vielen Anhängern und Experten kritisch gesehen, da potenzielle Käufer wie Manchester United nun wissen könnten, dass die Bayern früher oder später gezwungen sein könnten, zu verkaufen.

Reschke: Hoeneß „hat kein Geheimnis ausgeplaudert“

Michael Reschke, früherer Technischer Direktor der Bayern, ist jedoch der Ansicht, dass die Klubs auch ohne die Hoeneß-Aussage bereits informiert waren: „Uli Hoeneß hat nur formuliert, was ohnehin jeder in der Szene weiß. Es ist allgemein bekannt, dass die Bayern Spieler verkaufen müssen. Internationale Topvereine, die sich mit Spielern dieser Klasse beschäftigen, kennen den Markt. Hoeneß hat da kein Geheimnis ausgeplaudert“, sagte Reschke in einem Interview mit Sport1. Reschke war von 2014 bis 2017 beim FC Bayern tätig.

Er ist der Meinung, dass sich Hoeneß von niemandem den Mund verbieten lassen müsse: „Der FC Bayern ist sein Lebenswerk und er nimmt sich das Recht, so zu reden, wie er denkt, auch wenn das nicht immer jedem passt.“

Reschke erinnert sich gerne an die gemeinsame Zeit mit Hoeneß: „Für mich war es etwas ganz Besonderes, mit Uli und Rummenigge zusammenarbeiten zu dürfen. Wir lesen doch alle die Interviews von Hoeneß sehr gerne und haben Spaß an den farbenfrohen Bildern, die er verbal malt“, stellte er sich hinter den Ehrenpräsidenten.

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