Robert Lewandowski
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Der polnische Superstar Robert Lewandowski ist im Dress des FC Bayern München weiterhin nicht zu stoppen. Seine zwei Tore bei der Niederlage seines Teams in Bochum katapultierten ihn im Golden-Shoe-Ranking über die 50-Punkte-Marke. Damit verteidigte Lewandowski nicht nur seine klare Führung, sondern hat jetzt die besten Chancen, seinen Sieg vom Vorjahr erfolgreich zu verteidigen. Damit ist klar, dass Europas Torjäger Nummer 1 weiterhin bestrebt ist, so viele Titel wie nur möglich zu holen. Gleichzeitig demonstriert seine Dominanz aber auch die Abhängigkeit seines Vereins von ihm. Lewandowski ist mit seinen Toren der ultimative Erfolgsgarant für den FC Bayern München.

Die unerwartete Niederlage gegen den VfL Bochum hat der Mannschaft aufgezeigt, dass sie vor negativen Überraschungen nicht gefeit ist. Obwohl Robert Lewandowski sein Plansoll mit zwei Toren mehr als nur erfüllte, reichte dies nicht aus, um die Blamage abzuwenden. Für die großen Ambitionen des Serienmeisters sollte dies jedoch nur einen kurzfristigen Rückschlag bedeuten. Immerhin hat der FC Bayern München bereits in der Vergangenheit gezeigt, dass er solche Niederlagen wegsteckt und stärker als zuvor zurückkommen kann.

Lewandowski trifft wie ein Uhrwerk

Die Buchmacher sehen die Niederlage in Bochum gelassen. So hat der Rekordmeister bei den aktuellen Bundesliga Wetten von Betway eine Quote von 1,02 (Stand 16.2.) und ist damit weiterhin die klare Nummer 1 auf deren Favoritenliste. Lediglich Borussia Dortmund werden noch geringe Chancen eingeräumt, den Titelverteidiger abzufangen. Die Tormaschine Lewandowski wird also auch weiterhin als Garant für die Titelverteidigung angesehen. Das ist wenig überraschend, schließlich führt der Pole die Torschützenliste der Deutschen Fußball-Bundesliga mit 26 Treffern aus 22 Spielen überlegen an. Patrick Schick kommt auf 19 Tore, während sich Erling Haaland mit 16 Toren begnügen muss.

Mit einer Torquote von 1,18 rast der Pole weiterhin unaufhaltsam in Richtung seines eigenen Rekords. Bleibt er verletzungsfrei und gelingt es ihm weiterhin, diese enorme Trefferquote beizubehalten, dann wäre es gut möglich, dass Lewandowski in dieser Saison den historischen Torrekord von Gerd Müller ein zweites Mal übertrifft und seinen eigenen Rekord vom Vorjahr knackt. Laut eigenen Aussagen hat der Stürmer sein Leistungsplateau noch immer nicht erreicht, seine Zahlen scheinen dies zu untermauern.

Ist der Verbleib in München noch wahrscheinlich?

Doch gleichzeitig beweisen sie auch die Abhängigkeit des FC Bayern München von seinem Top-Stürmer. Lewandowski ist so gut wie nie verletzt und trifft fast immer. Hatte Pep Guardiola einst, wie T-Online berichtete, noch Zweifel an den Qualitäten der damaligen Neuerwerbung, so haben sich diese längst in Luft aufgelöst. Ganz im Gegenteil, Lewandowski erhält nun auch international jene Anerkennung, die seine Leistung verdient.

Es ist daher kein Wunder, dass die ersten Fans angesichts seines Vertragsendes nervös werden. Experten wie Didi Hamann halten einen Wechsel sogar für wahrscheinlich. Schließlich liebäugelte der Stürmer viele Jahre lang mit einem Wechsel zu Real Madrid. Dies könnte schneller passieren, als erwartet, wenn der FC Bayern München noch lange mit der Aufnahme von Vertragsverhandlungen wartet. Bisher wurden alle Stürmer über 30 Jahre ersetzt, doch der Pole ist aktuell der Beste der Welt. Andererseits hat Lewandowski in München alles erreicht und könnte eine neue sportliche Herausforderung suchen.

Aufeinander angewiesen?

Doch ein Transfer nach Spanien bedeutet noch lange keinen sicheren Erfolg für Lewandowski. Was passiert, wenn ein Superstar auf die falsche Mannschaft im falschen Umfeld trifft, kann man derzeit sehr schön am Beispiel von Cristiano Ronaldo und Lionel Messi ablesen. Deren Transfers weg von ihrer langjährigen Stammmannschaft erfüllte bei weitem nicht alle Erwartungen. Während Ronaldo in Italien zumeist noch auf seinem gekannten Niveau spielte, sieht er sich aktuell in Manchester vor zahlreiche Herausforderungen gestellt. Noch viel schlechter ergeht es da Lionel Messi bei Paris Saint-Germain. Er ist weit von seiner Hochform entfernt.

Die beiden Beispiele zeigen nachdrücklich, dass selbst der beste Fußballer der Welt ein Umfeld benötigt, in dem er seine Fähigkeiten voll zur Entfaltung bringen kann. Robert Lewandowski hat dieses in München zweifellos gefunden und in der Person von Thomas Müller den idealen „Sidekick“. Dieser sorgt mit seiner Spielweise und seinen Assists dafür, dass Lewandowski im Abschluss glänzen kann. Dass dies auch nach einem Transfer wie gewohnt funktioniert, steht allerdings in den Sternen. Jetzt liegt es am FC Bayern München, ihn längerfristig an den Verein zu binden. Laut Medienberichten liegt dem Stürmer bereits ein erstes konkretes Angebot vor.