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Eberl über den Bayern-Job: „Das ist die härteste Probe“

Max Eberl
Foto: IMAGO

Seit knapp einem Jahr ist Max Eberl Sportvorstand des FC Bayern. Nun spricht er offen über die mentale Belastung und seine größten Herausforderungen.



Auf der Spobis-Konferenz in Hamburg sprach Eberl nicht nur über sportliche Themen, sondern gewährte auch tiefe Einblicke in seine persönliche Geschichte. Dabei ging es insbesondere um seine frühere Burnout-Erkrankung. „Es wurde dann eine situative Depression laut Arzt beschrieben. Ich bin einfach so hineingelaufen, was sich über Jahre wahrscheinlich aufgebaut hat, was man verdrängt hat“, erklärte er offen.

Bereits während seiner Zeit in Mönchengladbach habe er gemerkt, dass die Belastung zu groß wurde: „Ich hatte ja den Vertrag verlängert in Mönchengladbach und habe dann im Januar 2021 meine vierwöchige Auszeit genommen, was ja im Fußball eher untypisch war.“

Der heutige Bayern-Sportvorstand erinnerte sich an den Moment, als er 2022 seinen Rücktritt bei Borussia Mönchengladbach bekannt gab. „Ich war nicht mehr in der Lage, das Leben normal zu führen und schon gar nicht einen Bundesligaverein zu führen. Mit all den Ansprüchen, mit all den Herausforderungen.“

Eberl deutlich: „Das ist das, was wehtut“

Besonders getroffen habe ihn jedoch die öffentliche Reaktion auf seinen Rückzug. „Was mich dann wirklich sehr getroffen hat, war dann im Nachgang irgendwann in diesen ganzen Reigen, was ich dann in Zukunft machen werde, dass die Menschen Schauspielerei und Theater unterstellt haben. Das ist das, was wehtut.“

Seit März 2024 leitet Eberl die sportlichen Geschicke des deutschen Rekordmeisters und sieht sich mit enormen Erwartungen konfrontiert. „Das ist die härteste Probe, die du haben kannst, um genau diese Frage für dich zu beantworten“, sagte er über den Job in München. „Das ist einer der größten Klubs in Europa und auf der Welt. Natürlich ist da alles noch mal ein, zwei, drei Stufen über Borussia Mönchengladbach, über RB Leipzig. Das ist eine schöne Nagelprobe, ob ich das Gelernte umsetzen kann. Ich gebe mir Mühe.“

Dabei hilft ihm vor allem eine wichtige Erkenntnis aus der Vergangenheit: „Wenn ich heute mit dem Hund gehe, dann lasse ich mein Handy zu Hause. Da kann mich kein Trainer, aber auch kein Journalist erreichen.“

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Max wollte ja den Job, den Vertrag hat er eigenhändig unterschrieben. Härteste Probe……das war wohl bekannt, es gibt ja monatlich ein hohes „Schmerzensgeld“

Muss bei dir viel falsch gelaufen sein in deinen Leben wenn ich dich kennen würde dann würdest du mir echt leid tut

er hat sicher gedacht das zum reichen FC Bayern kommt und nun mit der Dicken Hose einfach auf Einkaufstour gehen kann.

Kein Problem. Es gibt Verstärkung. Erfreulicherweise trägt diese den Namen Hoeness. Es fehlt nur noch der Trainer und die Sache wird allmählich rund. Es gibt quasi in der Großfamilie FC Bayern dann so eine Art Klein – oder Kernfamilie und ich hoffe, dass hinreichend genug Nachwuchs vorhanden ist , um die Tradition nicht abreisen zu lassen. Die Qualitaet steht natuerlich ausser Frage. Die vererbt sich. Chapeau. Das macht der Pate diesem Begriff entsprechend ganz ausgezeichnet.

Ich war persönlich auf der SPOBIS dabei. In diesem Artikel wirkt es wie Gejammer, dabei hat er einfach nur einen sehr offenenden Einblick gegeben. Ich für meinen Teil bin sehr froh das Max bei uns ist und bin mir sicher, dass er langfristigen Erfolg sichern wird.

Tim Schoster
Tim hat "Sport-, Medien- und Kommunikationsforschung" im Master an der Deutschen Sporthochschule Köln studiert und arbeitet als PR- und Marketingmanager. Seine Leidenschaft für den FC Bayern besteht seit der Kindheit und man trifft ihn oftmals in der Kurve des Vereins an – ob zuhause, auswärts oder international!