Die Diskussion um den Abschied von Thomas Müller vom FC Bayern ist auch Monate nach seinem Wechsel in die MLS nicht verstummt. Auf der Jahreshauptversammlung des Vereins äußerte sich ein Mitglied kritisch – und erhielt eine klare Antwort von der Klubführung.
Mitglied Grit Kunert richtete emotionale Worte an die Vereinsverantwortlichen: „Der Abschied hat uns sehr weh getan. Die Art und Weise fanden wir überhaupt nicht gut. Er ist nicht nur Spieler, er ist Vorbild für viele Menschen, eine Legende, die tief ins Herz gewachsen ist. Mit dem Abschied habt ihr uns das Herz herausgerissen.“
Sie forderte außerdem: „Für die Zukunft wäre es schön, wenn die Rückennummer 25 nicht mehr vergeben wird. Für uns Fans ist Müller auf einer Stufe mit Beckenbauer und Gerd Müller. Und wir möchten wissen, ob es ein Abschiedsspiel für Thomas gibt!“
Präsident Herbert Hainer reagierte prompt auf die Wortmeldung: „Ja, es ist ein Abschiedsspiel geplant, das ist zugesagt! Das wird auch eingehalten. Im Moment hat er noch keine Zeit.“ Mit Blick auf die Kritik ergänzte er: „Zum Abschied würde ich nicht ganz zustimmen. Thomas ist absolut happy, wie wir mit ihm umgegangen sind. Es gefällt ihm unheimlich in Kanada. Das war eine gute Lösung für beide Seiten.“
Müller mit Vancouver im MLS-Viertelfinale

Im April hatte der FC Bayern das Ende Müllers im Verein offiziell verkündet. Nach 25 Jahren, 33 Titeln und 756 Pflichtspielen war Schluss – zumindest in München. Ein Abschiedsspiel sowie ein Auftritt bei der Klub-WM im Sommer 2025 wurden bereits damals zugesagt.
Trotz dieser Planungen hatte es Kritik am Umgang mit dem Ur-Bayer gegeben. Müller selbst zeigte sich unzufrieden mit der öffentlichen Kommunikation. Fans und ehemalige Spieler warfen dem Klub mangelnde Wertschätzung im Umgang mit Vereinslegenden vor. Auch die Abschieds-Choreografie im Stadion wurde von Teilen der Anhängerschaft als unzureichend kritisiert.
Sportlich läuft es für Müller in Nordamerika weiter rund. Mit den Vancouver Whitecaps steht er im Viertelfinale der MLS-Playoffs. Zuletzt bereitete er per Kopf den späten Ausgleich gegen Dallas vor und verwandelte im Elfmeterschießen souverän. In München arbeitet man derweil daran, seinem Abschied bald den passenden Rahmen zu geben.
