Mehr Teamgeist, weniger Egoismus: Kimmich lobt Bayern-Entwicklung

Vjekoslav Keskic

Joshua Kimmich gehört seit fast einem Jahrzehnt zum FC Bayern – und erkennt in dieser Saison einen tiefgreifenden Wandel innerhalb des Rekordmeisters. Statt vieler Einzelkönner steht nun die mannschaftliche Geschlossenheit im Mittelpunkt.

Seit seinem Wechsel im Sommer 2015 hat Joshua Kimmich nahezu alles beim FC Bayern erlebt: Meisterschaften, Champions-League-Triumphe, Trainerwechsel und Kabinen-Umbauten. Der mittlerweile 30-Jährige ist heute Führungsspieler, Integrationsfigur und Identifikationssymbol – und er sieht eine klare Veränderung im Klub.

Nach dem 3:0-Sieg über Bayer Leverkusen sprach Kimmich bei Sky über den Unterschied zwischen dem damaligen und dem heutigen FC Bayern: „Als ich vor zehn Jahren dazu kam, waren wir individuell unglaublich gut besetzt. Da hatten wir 23, 24, 25 Weltklasse-Spieler. Für mich als junger Spieler war es damals schwierig, reinzurutschen.“

Kimmich erinnert sich an die Zeit mit Stars wie Lahm, Alonso, Robben, Ribéry oder Lewandowski – eine Ära voller Qualität, aber auch von Konkurrenzdenken geprägt. „Das gab es nicht so oft, das war vor zehn Jahren anders… da haben wir ein bisschen mehr Egoismus in der Mannschaft gehabt.“

Kompany formt eine neue Einheit

Vincent Kompany
Foto: Getty Images

Unter Vincent Kompany hat sich die Atmosphäre grundlegend verändert. Kimmich lobt den belgischen Trainer für seinen Stil, der Zusammenhalt und Verantwortung gleichermaßen fördert: „Wenn ich jetzt sehe, wie wir als Mannschaft funktionieren, wie wir uns miteinander und füreinander freuen – das ist schon sehr besonders.“

Die Bayern haben sich in dieser Saison zu einer echten Einheit entwickelt. Der aktuelle Kader sei laut Kimmich „vielleicht nicht so breit mit Weltklasse-Spielern besetzt wie früher“, dafür stimme das Gefüge wie lange nicht.

Der Schlüssel zum Erfolg: das Wir-Gefühl

Für Kimmich ist klar: Der derzeitige Erfolg des FC Bayern – 15 Siege aus 15 Pflichtspielen – basiert nicht nur auf individueller Qualität, sondern auf echter Teamchemie. „Jetzt haben wir sehr viele Spieler, die qualitativ herausragend sind, sich aber in den Dienst der Mannschaft stellen.“

Diese Haltung sei laut Kimmich der entscheidende Unterschied zu früheren Jahren – und könnte genau das Puzzleteil sein, das den FC Bayern in dieser Saison zu neuen Höhen führt.

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