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James, Coman, Coutinho & Co. – Die Leihspieler des FC Bayern

Philippe Coutinho
Foto: Alex Grimm/Bongarts/Getty Images

Leihgeschäfte nehmen im Profifußball mehr und mehr zu. Auch beim FC Bayern gab es über die Jahre mehrere Spieler die “nur” auf Leihbasis unter Vertrag standen. Während es bei Serdar Tasci oder Landon Donovan nur kurzweilige Aufenthalte waren, so belegt Kingsley Coman, dass es auch eine längerfristige Zusammenarbeit zwischen Klub und Spieler geben kann. 



Den Startschuss gab Mark Hughes, welcher im Jahre 1987-1988 an den FC Bayern ausgeliehen war. In insgesamt 23 Pflichtspielen schoss der Waliser sieben Tore. Ein vernünftiges Leihgeschäft, welches aufgrund einer Kuriosität aber immer in Erinnerung bleiben wird: am 11. November 1987 spielte er mit seinem Nationalmannschaft gegen die Tschechoslowakei, reiste nach Spielende ab und wurde am gleichen Tag beim DFB-Pokal Spiel gegen Gladbach eingewechselt.

Donovan, Tasci und Usami als Teilzeit-Modell

1995 lieh man Emil Kostadinov von Deportivo La Coruna aus, nach guten Leistungen wurde der Bulgare sogar fest verpflichtet. Knapp anderthalb Jahre später war die Geschichte FC Bayern München für den Stürmer aber bereits beendet, er wechselte zu Fenerbahce Istanbul. Im Trikot der Roten war er insgesamt acht mal erfolgreich.

Ze Roberto ist der dritte Spieler auf der Liste. 2002 kaufte ihn der FCB von Bayer 04 Leverkusen, vier Jahre später ging der Mittelfeldspieler zurück nach Brasilien, ehe Bayern ein weiteres mal anklopfte und Ze Roberto für 2 Saison auslieh. Während er in seiner ersten Amtszeit vor allem für seine Vorlagen bekannt war, strahlte der mittlerweile 45-Jährige in seiner zweiten Zeit auch eine gewisse Torgefahr aus.

2008 wurde Massimo Oddo vom AC Mailand kurzweilig unter Vertrag genommen. Der Italiener konnte aber nie so wirklich überzeugen und wechselte nach 27 Einsätzen zurück zum AC Mailand.

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Für gerade einmal drei Monate schloss sich Landon Donovan im Jahre 2009 dem FC Bayern an. Als vierte Alternative hinter Miroslav Klose, Luca Toni und Lukas Podolski konnte sich der US-Amerikaner sich nie durchsetzen und wechselte zurück zu LA Galaxy.

2011 kam Takashi Usami mit dem Anspruch “Der beste Spieler der Welt zu werden” von Gamba Osaka zum FCB, doch dieses Vorhaben scheiterte kläglich. Lediglich fünf Einsätze, in denen er einmal treffen konnte, blieben von seiner Zeit in Deutschland übrig.

Das bisher wohl erfolgreichste Leihgeschäft fand im Jahre 2015 statt. Der FC Bayern suchte hinter Arjen Robben, Franck Ribery und Douglas Costa eine vierte Alternative für den Flügel. Mit Kingsley Coman kam ein junger Franzose für zwei Jahre auf Leihbasis inklusive Kaufoption in Höhe von 21 Millionen Euro an die Säbener-Straße. Auch er hatte den Anspruch “Einer der besten der Welt zu werden”, doch im Vergleich zu Usami folgten auch Taten. So zog man 2017 die Kaufoption und stattete Coman mit einem Vertrag bis 2023 aus. In bisher 143 Spielen steuerte er 62 Torbeteiligungen bei.

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Im Februar 2016 wechselte Serdar Tasci als weitere Alternative für die Innenverteidigung zum FCB. Pep Guardiola benötigte einen Abwehrspieler, der auch für die Champions League spielberechtigt war. Dieses Kriterium bot der ehemalige Deutsche Nationalspieler. Dennoch sprechen die Zahlen Bände: Drei Spiele, null Tore, null Vorlagen.

Mit großem Medien-Trubel verkündigte Karl-Heinz Rummenigge 2017 das Leihgeschäft von James Rodriguez. Der Wunschspieler vom damaligen Trainer Carlo Ancelotti zeigte insbesondere nach der Entlassung des Italieners, und unter Neu-Coach Jupp Heynckes starke Leistungen. Als Niko Kovac das Ruder übernahm vertraute er dem Kolumbianer nicht, welcher den Bayern-Bosse darauf bat die Kaufoption nicht zu ziehen.

Vor dem Anfang dieser Saison verpflichtete der FCB Ivan Perisic auf Leihbasis von Inter Mailand. Eine klare Bewertung ist natürlich noch nicht möglich, dennoch sprechen die Zahlen für den Kroaten. In 22 Spielen steuerte Perisic fünf Tore und acht Vorlagen bei.

Ebenfalls vor der Saison wechselte Phillipe Coutinho zum FC Bayern München, auch auf Leihbasis. Das Zwischenfazit vom Brasilianer ist eher ernüchternd. Der Offensivspieler zeigte beispielsweise gegen Werder Bremen(3 Tore/ 2 Vorlagen) sein Können, dennoch folgten auch viele durchschnittliche Spiele. Für einen Spieler, der eine Kaufoption in Höhe von 120 Millionen Euro besitzt, zu wenig.

Zur Winterpause wechselte mit Alvaro Odriozola der nächste Südländer zum Deutschen Rekordmeister. Eine Bewertung ist noch nicht möglich.

Zugegeben, die meisten Leihgeschäfte waren nicht von großem Erfolg gekrönt. Dennoch belegt das Beispiel von Kingsley Coman, dass es auch erfolgreich ablaufen kann. Da bei Leihgeschäften mit inkludierter Kaufoption ein Trend erkennbar ist, werden wohl auch in Zukunft weitere Leih-Spieler in der Historie des FC Bayern ihren Platz bekommen.

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Hendrik Wiese

Hendrik Wiese

Redakteur
Hendrik ist Bayern-Fan durch und durch. Die Bayern-DNA wurde ihm schon früh eingepflanzt und seit seiner Kindheit verfolgt er den deutschen Rekordmeister intensiv. Hendrik behält für uns den Transfermarkt im Auge und beschäftigt sich mit aktuellen Transfergerüchten rund um den FC Bayern.