Champions League

Sammer schlägt Alarm: Nur Bayern ist international konkurrenzfähig

Matthias Sammer
Foto: IMAGO

Von vier deutschen Achtelfinalisten in der Champions League ist nach Austragung der Hin- und Rückspiele nun nur noch der FC Bayern übrig. Borussia Dortmund, RB Leipzig und Eintracht Frankfurt scheiterten allesamt, die beiden letztgenannten sogar krachend. Der ehemalige Sportvorstand des FC Bayern, Matthias Sammer, schlug im Nachgang an Leipzigs 0:7-Blamage in Manchester nun Alarm.



Zwar lobte Sammer die Spieler von Manchester City nach der Partie gegen Leipzig: “Die sind hier alle im Vollsprint zum Warmmachen gekommen. Das habe ich so noch nie gesehen.” Dann aber holte der TV-Experte im Interview mit Amazon Prime zum Rundumschlag aus. Dem FC Bayern bescheinigte er auch aktuell ein Weltklasseniveau. “Dahinter waren wir aber erst mal froh, dass noch drei andere die Vorrunde überstanden haben. Das war okay. Aber danach wurde die Luft dünner. Das muss man in aller Sachlichkeit, aber auch in aller Klarheit in den Mittelpunkt stellen”, so Sammer.

Sammer vermisst deutsche Tugenden

Er wünsche sich eine Rückbesinnung auf die Tugenden, die den deutschen Vereinsfußball in der Vergangenheit stark und international konkurrenzfähig gemacht haben. Besonders Athletik, Physis und Siegermentalität vermisst Sammer aktuell: “Hast du diese Physis heute auf dem Platz gesehen? Hast du dieses Tempo gesehen? Hast du diese Zweikämpfe gesehen? Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht”, fragte er. Hinzu komme, dass die Ausdauer-Thematik sei in Deutschland mittlerweile ein verpöntes Thema sei: “Bitte nicht unsere Grundlagen verlieren. Das ist nur eine kleine Anregung. Ich bin nicht der liebe Gott, ich habe nicht den Fußball erfunden. Aber mir fallen ein paar Dinge auf. Wir trainieren nur noch mit Ball. Das heißt doch nicht, dass man das nicht machen kann. Aber wir haben Dinge weggelassen, die über Jahrzehnte auch wissenschaftlich bewiesen waren”.

Sammer empfiehlt Blick über den Tellerrand

Schließlich empfiehlt Sammer in diesem Zusammenhang noch einen Blick über den Großen Teich in die USA, wo sich der Fußball derzeit schnell weiterentwickle – im Gegensatz zu Deutschland. “Wir müssen über den Tellerrand hinausschauen. Wir müssen nach Amerika schauen, wir müssen da schauen. Wir müssen überall schauen. Wir haben gar nicht mehr geschaut, was uns eigentlich mal stark gemacht hat. Deshalb glaube ich, um nach vorn zu kommen, müssen wir einen Schritt zurückgehen und wieder an grundlegenden Dingen arbeiten”.

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Das ist doch nichts neues.

Alle sagen, dass es wegen 50 + 1 ist. Kann ich nachvollziehen, aber trotzdem haben wir es ja auch geschafft ohne 50+1 so dominant zu werden. Auch andere deutschen Teams waren zwischendurch international erfolgreich. SGE letztes Jahr. Leipzig Euro Halbfinale. Gutes Beispiel auch Gladbach: Bereiten uns regelmässig Probleme, aber kriegen es dann hin, gegen Hertha ne Klatsche erwischen. Insofern hat die BuLi sicher einen finanziellen Nachteil, aber dennoch glaube ich, dass man durchaus mehr aus den Clubs rausholen könnte, ohne eine Übernahme durch einen Scheich. Hinspiel Leipzig City 1:1 und Rückspiel 7:0… Vor allem heisst mehr Geld nicht zwingend mehr Erfolg (siehe PSG).

Die Regel ist doch vor allem ein Papiertiger. Hertha verkauft sich gerade mal wieder, mittlerweile sind knapp 80% der Anteile weg.

SAP Hoffenheim, VW Wolfsburg, RB Leipzig, Bayer Leverkusen, Dortmund Aktien. Alle mehr oder weniger zu 100% kapitalunterlegt.

Und Bayern hat adidas audi allianz als Finanzquelle.

50+1 ist gar nicht so schlecht und passt auch etwas besser zur deutschen Kultur. Dieser ganz extreme Finanzierungskapitalismus a la England würde hier nicht funktionieren.

Ist ja schon schwierig, mal einen bedruckten Ärmel durch eine Hauptversammlung zu bekommen

Das Einfachste wäre generell Firmenmannschaften im Profibereich zu gründen.

Gibt es doch bereits und der Rest soll sich Firmen suchen, denen er sich anschließen kann.

Die Scheichs und China investieren in die Firmen, die Firmen in den Fußball.

Allianz, Bayer, Iduna, Rewe, Eon, Vw, (Gazprom), SAP, Fleyeralarm, usw.

Es gäbe schon noch einige: Porsche, BMW, Ford, Aldi, Beiersdorf, Biontec usw.

Preise um 10% rauf, schon ist ein Star bezahlt.
Gehalt wird zum Teil mit Aktien bezahlt – vielleicht laufen sie dann schneller.

Eintrittspreise werden prozentual so erhöht, wie die Gehälter der Stars. ANPASSUNG jährlich.
Ebenso die Getränke und die Bratwurst.

Fußball nur noch auf Vereinseigenen Bezahl-Sendern und die Polizeieinsätze werden von den Vereinen voll erstattet.

Bei Randalen werden die Vereine als Veranstalter für alle Schäden in Vorkasse genommen und können sich die entstandenen Kosten von den Schädigern auf dem Gerichtsweg wieder zurückholen.
Selbstverständlich müssen sich die Stars an der Vorkasse beteiligen, da sie den Verein nach außen vertreten.

Ja, der Fußball hat sich verändert. Soll er sich immer weiter verändern,

Er ist eben nur eine Nebensache, wenn auch eine Interessante.

Sammer ist seit 4 Jahren Berater vom BVB. Da kann er anpacken und seine ideen zeigen.

Ich sage auch sammer hätte dortmund zeigen können er ist beim diesem Verein

sammer redet da 100 % für Schland.
weil ihm bewusst ist, der bvb ist ne AG.
Guter Mann. Stellt den allgemeinen Fussball in Schland vor seinem Job.

weg mit 50+1 !! sag ich schon seit jahren.
2 aus 7 im 1/4 Finale (CL+EL). Super Quote.

viel spaß mit ticket preisen, die sich nur noch die oberschicht leisten kann.

in england wünschen sich die fans 50 + 1.

Ich kann Sammer nur recht geben.
Es ist geradezu lächerlich was die übrigen aus der BL international fabrizieren und aus ihren finanziellen Möglichkeiten machen. Aus den jetzigen Gegebenheiten und Möglichkeiten macht der FCB noch das beste. Auch auf Grund des Top-Management und hier im besonderen von Kahn und Salihamidzic.
Aber wenn sich die Gegebenheiten zukünftig für die BL eischließlich des FCB nicht total verschlechtern sollen, dann geht das nur wenn ein vernünftiger, fairer gleichberechtigter und gleichwertiger internationaler Wettbewerb stattfindet.
Und solange Leute wie Infantino, Scheichs, Oligarchen, Milliardäre und andere “Profitler” das sagen im Fußball haben, wird ein fairer Wettbewerb niemals mehr stattfinden. Für die und da schließe ich Infantino ausdrücklich mit ein, wird der Fußball nur solange interessant sein, solange er ihnen finanziell was einbringt. Und wenn der Profit ausbleibt, ziehen diese “Heuschrecken zum nächsten Feld, das sie ausbeuten können. Und diejenigen die deren Spiel mitmachen schaufeln sich ihr eigenes Grab.
Und als Endergebnis wird unser Fußball dann “kaputtgewirtschaftet” sein.

Vielleicht sollten es die anderen. Mannschaften ausser Bayern mal lieber mit Mannschaften aus Andorra,San Marino,Gibreiltar,oder den Faroeren versuchen dafür reicht es vielleicht noch gerade.aber für mehr auch nicht.

Stimmt grundlegend.

2 durch VAR durchgetrickste Deepfake 11 m waren der Dosenöffner für die Siege von Man City + Chelsea.
Die Teams aus der EPL waren jedoch klar besser wobei dem BVB im Rückspiel in London die Kreativabteilung fehlte- Adeyemi + Moukoko gar nicht erst dabei + Brandt nach wenigen Minuten verletzt.
Neapel war für FRA 2 Nummern zu groß.

Bayern hat den Ruf der BL erstmal gerettet – wollen wir einmal sehen wer uns im CL VF zugelost wird.
Für SPA ist aber auch nur Rekordmeister Real noch dabei.

Was macht den Unterschied aus?
Nach dem CL Finale Bayern – BVB 2013 in Wembley habn sich gewisse Leute getroffen und realisiert dass man der deutschen Dominanz Einhalt gebieten muss.

Es kam dann zu diesem Monster TV Vertrag der EPL der den internationalen Wettbewerb verändert hat. Über die Jahre hat dies dazu geführt dass die überwiegende Mehrheit der besten Kicker von EPL Teams bezahlt werden.

Durch die neuen Besitzer der EPL Clubs kommt immer wieder frisches Kapital in die Liga.
Zudem sind die Übertragungsrechte immer höher dotiert.

In 2013 im Verlaufe des CL Finals wurde die Grundlage für die heutige finanzielle + sportliche Überlegenheit der EPL Teams gelegt. Die Mutter aller Fussballigen wurde im Mutterland des Fussballs etabliert.

Chelsea hat aus politischen Gründen gerade den Besitzer gewechselt- Kaufpreis ca. 3 Mrd €. Der neue Besitzer hat in den ersten beiden Transferfenstern gleich mal über 600 Mio in neue Spieler investiert.
Aktuell steht Man U zum Verkauf. 6-7 Mrd € als anvisierter Verkaufspreis. Sieht aktuell so aus dass die Kataris das Rennen machen.
Auch Liverpool wurde dem Markt vor Kurzem angeboten.

Ich gehe mal davon aus das es alles stimmt was du hier schreibst. So ähnlich sehe ich das auch. Das Problem ist das fast nur englische Vereine einen einzigen BESITZER haben. Ich warte auf den Tag wenn diese kleinen Kinder keinen Bock mehr auf ihr Spielzeug haben. Hoffentlich geht die PL dann mit Mann und Maus unter

Ja, genau wie im Bankensektor oder der New Economy, irgendwann macht es Booooom und dann explodiert die Sache erstmal. Korrektur des Marktes nennt man dies.

Aktuell liegt die Konzenztration ganz klar auf der EPL.

Apropos Spielzeug, schaun wir mal was mit PSG passiert wenn die Kataris den Zuschlag für Man U bekommen. Man lässt die Kataris ja auch den Prinzenpark nicht so umbauen wie sie wollen.
Messi + Ney wollen weg. Was Mbappe für den Sommer im Vertrag stehen hat ist mir nicht bekannt. Real hatte ja letzten Sommer 200 Mio Ablöse für Mbappe geboten.

Was mir bezüglich BL Sorge macht ist dass Supertalente bereits nach 1-2 Jahren + im jungen Alter “die Biege machen”.
Sancho, Haaland, Havertz, Bellingham, Kolo Muani, Gvardiol..
Die wechseln im sehr jungen Alter und verbringen die besten Fussballjahre dann in der EPL.

Wäre Haaland noch ein Jahr beim BVB geblieben dann hätte der BVb eine gute Chance in der CL gegen Chelsea gehabt + Leipzisch hätte die Bude nicht so vollgeschossen bekommen.
Die AK von 69 Mio für Haaland war eh ein Witz. Da hat der BV beim Verkauf ca. 80 Mio verloren.

Absolut korrekt, man muss aber auch betrachten das ein Schiedsrichter wie im Leipzig Spiel ect… ein Ergebnis entscheiden kann.

50+1 muss weg

Sie sollten vorher gründlich überlegen bevor Sie so etwas schreiben!
Wissen Sie überhaupt was die 50+1 Regel bedeutet und was Sie verhindern soll ?
Sie soll eine extreme Beeinflussungen durch Scheichs, Oligarchen und andere Superreiche die ein Verein als Spielzeug kaufen und benutzen oder die noch schlimmeren Profitler die Fußballvereine solange als gewinnbringende Investition ansehen wie sie ihnen was einbringt.

Marvin, ich garantiere Ihnen eines.
All diese Geldgeber werden die “Vereine” wie eine heiße Kartoffel fallen lassen, wenn ihnen ihr Spielzeug entweder keine Freude mehr bereitet und sie dessen überdrüssig werden, wie es sich bei PSG bereits andeutet oder ihnen die Clubs kein Profit mehr einbringen. Wenn Einzelne über das Wohl und Wehe eines Vereines bestimmen können ist das nach meiner Ansicht kein Verein mehr. Jedenfalls nicht meiner.

Ich bin 70 Jahre alt und seit 1968 Fan und seit 1984 Mitglied des FCB. Aber trotzdem würde ich einer der ersten sein der seine Mitgliedschaft aufkündigt, wenn die Bayern den Weg von z.B. PSG oder einigen englischen “Vereine gehen sollten. Es wäre dann ganz einfach nicht mehr mein Verein. Ich sehe absolut nicht ein und auch keinen Sinn darin für die Belustigung oder den Profit anderer auch noch Beitrag zu zahlen.

Über den Tellerrand hinaus hat Sammer selbst geblickt. Was er damit sagen will: Jedes Team braucht wieder einen Jens Jeremies. Der Ball war selten sein Freund, aber auf dem Platz hat er sich den A.llerwertesten aufgerissen.
Ganz einfach, ehrlicher Fussball, keine Staubwedel-Frisur heute und die Rastalocken morgen. Klar spielen die Jungs alle für Geld. Aber manchmal hat man das Gefühl, der Fussball ist für SIE zur Nebensache geworden.

Das fällt ihm jetzt erst auf, das weiß ich schon seit Jahren.

Die Schiri Leistungen waren aber auch echt eine Frechheit ! Frag mich wieviele juve dem Schiri gestern gezahlt hat ?!