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„Immer Pech ist auch Unvermögen“: Reporter wehrt sich nach Eberl-Attacke

Max Eberl
Foto: IMAGO

Nach der bitteren Pokalpleite gegen Bayer Leverkusen kam es zwischen Bayerns Sportvorstand Max Eberl und Reporter Georg Holzner zum Wortgefecht. Nun legt Holzner nach und kritisiert die Topspiel-Bilanz der Bayern erneut.



Nach dem 0:1 des FC Bayern gegen Bayer Leverkusen hatte Eberl die Mannschaft verteidigt und insbesondere die kämpferische Leistung trotz der Roten Karte gegen Manuel Neuer hervorgehoben. „Ich hoffe, das ist auch für alle so angekommen“, erklärte er. Er betonte zudem, dass die Bayern mit einem Mann weniger das Spiel über weite Strecken kontrollierten: „Die Mannschaft hat unglaublich viel investiert.“

Auf die kritische Frage von kicker-Reporter Georg Holzner nach der anhaltenden Topspiel-Schwäche der Bayern reagierte Eberl dann gereizt: „Ich weiß, dass Sie sehr kritisch sind. Ich weiß, dass Sie alles infrage stellen. Das ist mir relativ scheißegal“, schimpfte der FCB-Boss.

In einem Artikel im aktuellen kicker analysierte Holzner nun diese Szene und die Gesamtproblematik der Münchner: „Hieß es einst, dass ‚immer Glück auch Können‘ sei, könnte man heute sagen: ‚Immer Pech ist auch Unvermögen‘“, schrieb Holzner.

Damit spielt er darauf an, dass der FC Bayern früher in entscheidenden Momenten oft das notwendige Quäntchen Glück auf seiner Seite hatte, was als Ausdruck von Qualität und Können galt. Heute hingegen wirkt das wiederholte Scheitern in Top-Spielen wie ein Muster, das weniger auf Pech als vielmehr auf eigene Unzulänglichkeiten zurückzuführen ist.

Zahlen sprechen gegen Bayern

Die Statistik gibt Holzner recht: In den letzten sechs Top-Spielen holte der Rekordmeister nur einen Sieg. Neben einem 1:0-Erfolg gegen PSG stehen ein 1:1 gegen Leverkusen in der Liga, ein 3:3 gegen Eintracht Frankfurt, ein 1:4 in Barcelona, ein 1:1 in Dortmund und das jüngste 0:1 gegen Leverkusen zu Buche. Auch ein 0:1 bei Aston Villa und ein 4:0 gegen Stuttgart könnten mit Einschränkungen in diese Kategorie fallen.

Auch Joshua Kimmich stellte sich nach der Partie der Kritik und räumte ein, dass die Ergebnisse in den Top-Spielen „ernüchternd“ seien. Gleichzeitig verteidigte er die spielerische Entwicklung unter Trainer Vincent Kompany: „Aber blicke ich auf die Art und Weise, sehe ich uns auf dem richtigen Weg.“ Dennoch unterstrich Kimmich, worauf es beim FC Bayern am Ende ankommt: „Es geht einzig und allein ums Gewinnen.“

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42 Comments
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Darf ich auch mal meine Meinung äußern

Nee.

@Jens…

Klar doch.
Darf hier jeder.
Deutschland ist ein freies Land und Meinungsfreiheit ein Grundrecht.
Und das hier ist ein freies Forum.

Nicht gut genug auf aller höchsten Niveau, sonst würde man aus wenig Chancen mindestens ein Tor machen..Offensive Aussen nicht durchgehend top..immerhin Moral und Teamgeist…im Sommee 2025 vernünftig verstärkten und gut is..ob Wirtz hier aber z.b der richtige ist …?

Wirtz ist klasse. Glaube, er kann seine Mitspieler sogar stärker und bislang besser in Szene setzen als Musiala. Beide zusammen finde ich grandios.

So istxdas halt wenn ein Reporter meint er wäre der bessere Trainer. Warum ist er es dann nicht geworden. Sondern nur Schreiberling.

Die Reporter, die am wenigsten qualifiziert sind, versuchen das eigene Unvermögen durch Provokationen zu kaschieren

Volltreffer. Ich bin Ü50 und kann mich nicht erinnern, dass JEMALS ein Reporter Selbstkritik geübt hätte.
Sagt irgendwie auch was aus.

@La….

Ich habe durchaus schon selbstkritische Sportjournalisten erlebt.
Beispielsweise haben einige im Nachhinein eingesehen, dass sie Kimmich bei der Corona-Impfsache unfair behandelt haben.

sie sehen also ganz im Gegensatz zu Kimmich keine schlechte Topspiel Bilanz?
ich finde es lächerlich auf die rote Karte zu verweisen, die hat man selbst verschuldet. zudem hatte auch PSG einen Spieler weniger auf dem Platz.

Eberl ist auch kein Trainer!!!!!! Und auch nicht schlauer als ein Jonalist!!!! Das es hier und da hapert, sieht auch ein Nichttrainer! Siehe Neuer!!!

@Thomas

Du unterliegst einem Kurzschluss.
Ein Journalist kann durchaus schlauer sein als ein Trainer und auch schlauer als ein Sportvorstand, selbst wenn er weder das eine, noch das andere ist.

Nach deiner Logik dürfte ein Journalist auch keinen Politiker kritisieren, weil er selbst keiner ist.

Dürfen Journalisten aber doch.
Das ist sogar ihre Aufgabe und ihre Pflicht als vierte Gewalt.
Entscheidend ist, wieviel Ahnung der kritisierende Journalist von der Materie hat.

Und so kann ein Sportreporter mit guten Argumenten eine Mannschaft kritisieren.

Und was der Journalist am FCB kritisiert hat, das ist so offensichtlich richtig, dass es einfach lächerlich war von Eberl, zu versuchen, das zu relativieren.

Der Sportjournalist Holzner hat einfach nur Tatsachen genannt.

Einspruch! Die Fakten geben Holzner leider sowas von Recht. Wenn ich jetzt böse wäre, würde ich noch so eine deftige Statistik über die letzten 2 Jahre betreffen Kimmich auspacken. Wenn er nicht spielt, schießen die Bayern mehr Tore und gewinnen mehr. Nur zum Vergleich: letzte Saison, noch unter Tuchel, 4:0 ohne Kimmich in Dortmund gewonnen, heuer wo man ja viel stärker ist, nur ein 1:1. Oder das 1:5 in Frankfurt mit Kimmich. Oder die 7 Tore? in einer Halbzeit gegen Darmstadt, fielen nach einer roten Karte gegen Kimmich. Wie lese ich Statistiken und wie lege ich sie aus? Streng genommen sieht es da bei unseren “ er ist wie Iniesta-Spieler“ und unseren Coach nicht nur mäßig, sondern sogar schwach aus. Das lässt sich leider Gottes mit Zahlen belegen. Wie Eberl selber sagt: Fussball ist ein Resultate Sport. Daran muss Bayern sich messen lassen.

Auch Eberl ist kein Trainer.
Und übrigens bisher nur gescheitert.

Aber immerhin hat Eberl schon Erfahrung als Manager im Profifussball. Dem Vorgänger fehlte sogar das.
So gesehen: wir steigern uns.

Damit hat der Reporter absolut recht.
Eberl versucht den Uli zu machen, was ihm aber nicht gelingt.
Erstens ist das Original unerreicht. Und zweitens ist ein solches Verhalten heute nicht mehr zeitgemäß und nicht mehr angebracht.

Beides richtig.

Natürlich ärgert es einen das der DFB Pokal weg ist. Aber diese Saison sind noch 3 Titel drin. Aber was mich wundert das der Ober Experte das Diddi Wahrsager noch nichts von sich hören lassen hat.

Statistiken lügen nicht, nur die Führungsetage beim FCB sieht das anders.

@Peter

Die FCB-Führungsetage bemüht ja gelegentlich sogar das Grundgesetz, wenn die Mannschaft schlecht spielt und dafür kritisiert wird. *smile*

Ja, Uli & Kalles denkwürdige GG-PK…– dieser Club hat schon so manches Highlight geliefert, wenn er sich in seiner Empfindlichkeit zu unrecht oder zu hart kritisiert fühlte.

Jo mei, do hoda scho Recht.

Topspielschwäche:
Paris ist ein Topgegner
Benfica ist eine Topmannschaft

wenn wir so auftreten würden wie Leverkusen, defensiv spielen gegen 10 Mann, was würde die Presse schreiben.
ich finde den Fussball den wir spielen, müssen wir auch so spielen. Das ist erfrischend, flott und macht Spass.
Und zudem bleibt uns nichts anderes übrig.

so ist es!

Die Aussage mit der spielerischen Entwicklung finde ich durchaus interessant. In etlichen Spielen war die Zahl der sogen herausgespielten Chancen sehr übersichtlich. Hin und wieder half eine Ecke mit Torwartfehler und auch mal ein Elfmeter, wobei ich einen Foulelfmeter ausnehme. Nichts dagegen, aber die Anzahl der bis in den Strafraum erspielten Gelegenheiten haelt sich in Grenzen. Die permanente Einzelaktionen der Offensivspieler gegen 2 oder 3 Gegner, von denen Alles abhaengt, funktionieren kaum noch. Aus der Zentrale bzw von Aussen kommt sehr wenig Verwertbares bzw nur etwas, was eine gute Defensive leicht abraeumt. Offensiv – genauer Umschaltaktionen werden regelmaessig abgebrochen und lange genug gewartet, bis der Gegner wieder organisiert und sortiert ist. Im Zweifel anhalten, ein paarmal um sich selbst kreisen und dann zurueck passen. Der unbedingte Wille, zumal mit mehr als 1 Spieler in die Box oder Aussen an die Grundlinie zu kommen, ist nicht erkennbar. Wobei das, was da hereingespielt wird, stark verbesserungsfaehig ist. Vertikale Paesse durch die Schnittstellen in den Raum auch nicht. Interessant sind dann noch die Segelbaelle aus dem Halbfeld als klares Indiz des Problems. Offenbar ist die Angst vor Ballverlusten und Kontern sehr ausgepraegt. Nicht ganz zu Unrecht allerdings. So kann es noch ziemlich spannend werden.

Vielleicht sollten Max Eberl und Christoph Freund die Jobs tauschen.
Christoph Freund macht auf mich einen wesentlich gelasseneren Eindruck.

@Johannes

Auch wenn Eberl, auf mich nicht den souveränsten Eindruck macht, ist Freund viel zu brav für mich. Die Abteilung Attacke, meistens durch Uli vorgetragen, war immer richtig und wichtig, denn auch dadurch hatte man viel Respekt vor uns. Leider sind wir in den letzten Jahren, viel zu ruhig geblieben, wenn wir angegriffen wurden. Mit ein Grund, dass viele Medienvertreter, jetzt so gegen uns hetzen, sie bekamen ja fast keinen Gegenwind mehr von uns. Eberl versucht das jetzt wieder zu ändern, aber leider kommt er damit nicht an Uli zu Bestzeiten und auch nicht an einen Sammer (der das auch recht gut machte, aber dabei seinen eigenen Stil prägte!) heran. Bei Max wirkt das beinahe verkrampft, weil er meiner Meinung nach versucht, Uli zu kopieren. Nur das wird ihm leider nicht gelingen. Auch er muss seinen eigenen Stil finden, um glaubhaft zu wirken. Ausserdem kommt mir Eberl eher dünnhäutig rüber, denn er weiß genau, sollte man diese Saison, erneut ohne Titel beenden, wird der mächtige Aufsichtsrat, nicht nur Kompany dafür verantwortlich machen.

@Rainer

Da bin ich in vielem mit dir einverstanden.
Das ist doch genau meine Diagnose zu Eberl: das er zu dünnhäutig ist.
Und den Uli nimmt man ihm einfach nicht ab.
Richtig, bei ihm wirkt es verkrampft und aufgesetzt.
Und reagiert man in kurzer Zeit zu häufig auf diese Art und Weise– was Eberl getan hat (nach dem remis in Frankfurt, nach der Pleite bei Barca und jetzt erneut nach der Niederlage gegen Leverkusen)– dann nutzt sich das sehr schnell ab.
Und auch richtig: Sammer war hier wesentlich authentischer.

Es gilt aber auch: Der FCB lässt sich nach Erfolgen gerne feiern, auch öffentlich, auch von der Presse.
Also muss er es auch hinnehmen, wenn er kritisiert und hinterfragt wird, bleibt der Erfolg mal aus.

Und da hat Eberl meines Erachtens noch Nachholbedarf, das einfach zu akzeptieren und gelassener zu reagieren.

Ich fand die Aussagen von Holzner jetzt nicht so gravierend, dass man sie als Frontalangriff hätte auffassen müssen.
Holzner hat einfach nur Tatsachen genannt.

Sei es drum…
Morgen ist bereits das nächste Spiel und danach wird schon wieder eine andere S*** durchs Medien-Dorf getrieben.

Last edited 1 Monat zuvor by Johannnes

ist Paris leicht keine Topmannschaft oder hat die Pfeife die absichtlich vergessen wenn er schon so einen Blödsinn von sich gibt

Was ist aus dem Kicker bloß geworden,früher hab ich den sogar gekauft…

Natürlich zählen am Ende die Ergebnisse und die waren in den Topspielen nicht immer optimal. Ich würde mir aber mehr Sorgen machen, wenn die Leistungen und der Einsatz nicht passen würden. Ich habe auf jeden Fall das Gefühl, da steht wieder eine Mannschaft auf dem Feld, in der jeder für jeden spielt und kämpft. Es fehlt vielleicht noch mal ein Backup für Kane, der die Tore machen kann. Ohne Kane frage ich mich schon,wer die Tore machen kann. Übrigens, für mich war,trotz ihres Sieges , Leverkusen eine Enttäuschung, vor allem in der 2.Halbzeit.

Ganz unrecht hat der Reporter nicht. Spielanteile und Torchancen sind immer klar auf der Seite des FC Bayern. Sie schaffen es aber schon längerer nicht mehr die Vielzahl an Chancen in Tore umzumünzen. Ich denke das es am Personal liegt. Drei verschiedene Trainer die letzten Jahre, die Probleme wurden nicht gelöst.

Ja genau das ist der Punkt – die großen können wir nicht Kaputt Pressen vorne /
Die überloppen uns wie beim Tennis – Ergebnis 1-2x reicht wenn sie durch kommen.
!!!!!!!!!!!!!!!

Tim Schoster
Tim hat "Sport-, Medien- und Kommunikationsforschung" im Master an der Deutschen Sporthochschule Köln studiert und arbeitet als PR- und Marketingmanager. Seine Leidenschaft für den FC Bayern besteht seit der Kindheit und man trifft ihn oftmals in der Kurve des Vereins an – ob zuhause, auswärts oder international!