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Revanche und Generalprobe geglückt – 3 Erkenntnisse zum Auswärtssieg in Freiburg

Joshua Kimmich
Foto: Getty Images

Am gestrigen Samstag haben die Bayern einen hart erkämpften 1:0-Auswärtserfolg beim SC Freiburg eingefahren. Mit diesem Sieg nahm der deutsche Rekordmeister nicht nur Revanche für das bittere Pokal-Aus gegen die Breisgauer, sondern fand vor dem anstehenden CL-Kracher gegen Manchester City wieder zurück in die Erfolgsspur. Wir liefern Euch drei Erkenntnisse zum Auswärtssieg beim Sport-Club.



Nach der bitteren 1:2-Niederlage und dem damit verbundenen DFB-Pokal-Aus wollten und mussten die Bayern eine Reaktion zeigen. So zählte für den Rekordmeister gegen den SC Freiburg nur ein Sieg, um einerseits das Pokal-Aus endgültig abzuhaken und andererseits die Tabellenführung in der Bundesliga zu verteidigen. Diese Herausforderung nahm der FC Bayern über die vollen 90 Minuten an und erkämpfte sich gegen leidenschaftlich verteidigende Freiburger einen 1:0-Auswärtserfolg.

1. Bayern verteidigt unter Tuchel deutlich kompakter

Hansi Flick und auch Julian Nagelsmann standen während ihrer Amtszeit in München für attraktiven Offensivfußball. Allerdings vernachlässigten beide Trainer in ihrer Spielphilosophie die Defensive, sodass die Bayern in dieser Zeit ungewöhnlich viele Gegentore hinnehmen mussten.

Unter dem neuen Bayern-Coach Thomas Tuchel sieht das jedoch ganz anders aus. So legte der 49-Jährige bereits zu Beginn seiner Amtszeit den Fokus auf die Verteidigung und nahm taktische Anpassungen vor. Darunter fällt u.a. ein klareres Positionsspiel, welches für mehr Stabilität im eigenen Spiel mit und gegen den Ball sorgt.

Auch wenn der FC Bayern in den ersten zwei Spielen unter Tuchel vier Gegentreffer hinnehmen musste, tragen diese taktischen Änderungen bereits jetzt schon die ersten Früchte. So haben die Münchner beispielsweise gegen den BVB und den SC Freiburg im Pokal sehr wenig zugelassen. Und auch beim gestrigen Auswärtserfolg verteidigte der FC Bayern mit großer Disziplin und agierte aus einer stabilen Defensive heraus. So warfen sich insbesondere Matthijs de Ligt und Benjamin Pavard in jeden Zweikampf und sicherten zusammen mit Yann Sommer den Sieg im Breisgau.

Die Partie beim Sport-Club hat gezeigt, dass Tuchels erste Amtshandlungen bereits nach wenigen Trainingseinheiten erste Früchte tragen und der FC Bayern in der Defensive wieder deutlich kompakter steht als noch zuletzt. Wie stabil dieser Defensiv-Verbund wirklich ist, wird sich allerdings erst gegen Gegner wie Manchester City zeigen. Wenn der Rekordmeister auch in diesen Spielen besteht, können Tuchels Anpassungen titelentscheidend werden.

2. Mané befindet sich auf dem richtigen Weg

Seit der Rückkehr von seiner langen Verletzung warten die Verantwortlichen, die Spieler und die Fans des FC Bayern wieder auf eine Leistungsexplosion von Sadio Mané. So absolvierte der Senegalese nach seiner Verletzung zwar schon wieder acht Pflichtspiele für den Rekordmeister, aber konnte in den meisten Partien noch nicht überzeugen.

Von Seiten der Führungsetage des FC Bayern erhielt der 30-Jährige zuletzt zwar viel Rückendeckung, Vorstandsboss Oliver Kahn forderte jüngst aber auch einen Leistungsanstieg des Senegalesen. Natürlich weiß auch Mané, dass man von ihm deutlich mehr erwartet und bat nach dem Pokal-Aus gegenüber “Sky” um ein wenig Geduld.

Gegen den SC Freiburg feierte Mané am gestrigen Nachmittag sein Startelf-Debüt unter Tuchel und zeigte eine engagierte Leistung. So probierte der Offensivstar viel und hatte auch selbst zwei, drei gute Möglichkeiten, um die Münchner in Führung zu bringen. Allerdings schlichen sich in das Spiel des Senegalesen auch wieder spielerische Unsauberkeiten wie schlechte Ballannahmen ein, die man aus seiner Liverpool-Zeit nicht kannte.

Auch wenn Mané sich selbst nicht belohnen konnte, lobte Bayern-Coach Tuchel den Offensivstar für eine gute Leistung: “Defensiv wie offensiv war er heute sehr fleißig, hat viele Laufwege gemacht. Es war ein großer Schritt nach vorne. Er weiß, wie er uns helfen kann – ihm fehlt ein Tor, das ist klar.” Wie der 49-Jährige richtig erwähnte, benötigt der Senegalese auch ein wenig Glück, um mit einem eigenen Erfolgserlebnis weiter zur alten Stärke zurückzufinden.

3. Große Abschlussschwäche bleibt ein Thema

Der FC Bayern musste beim Auswärtsspiel in Freiburg neben Mathys Tel auch erneut auf Eric Maxim Choupo-Moting verzichten. Mit diesen beiden Ausfällen hatten die Münchner keinen echten Stürmer im Kaderaufgebot. Serge Gnabry rutschte dafür in die Anfangsformation und vertrat den 34-jährigen Routinier im Sturmzentrum.

Ohne Choupo-Moting als Wand- und Zielspieler hatte der FCB zuletzt immer wieder Probleme, Chancen zu kreieren und Tore zu erzielen. Diese Abschlussschwäche setzte sich auch beim gestrigen Spiel in Freiburg fort. So fanden die Münchner nur selten den Weg vor das gegnerische Tor und wenn, vergab man aussichtsreiche Möglichkeiten, das Spiel vorzeitig zu entscheiden. Zudem fehlte es im eigenen Offensivspiel meistens wieder am letzten Pass, um noch weitere Torchancen herauszuspielen.

Sinnbildlich für die anhaltende Abschlussschwäche war der sehenswerte Distanzschuss von Abwehrspieler de Ligt, der den entscheidenden Treffer des Tages erzielte. Somit hat die Partie beim SCF erneut gezeigt, dass die Münchner ein akutes Stürmer-Problem haben, wenn Choupo-Moting verletzungsbedingt fehlt.

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Ich habe bei Mané noch keine Leistungsexplosion gesehen, seitdem er beim FC Bayern spielt. Leistungsmäßig ist er weit von seiner LFC-Zeit entfernt. Er hatte zwei, drei gute Aktionen, aber von einem Top-Spieler, der ein fürstliches Gehalt einsackt, erwarte ich mehr. Ich bin gespannt, wie es mit ihm weitergeht. Ich bezweifle, dass er die Kurve noch kriegt, lasse mich aber sehr gern vom Gegenteil überzeugen. Für mich ist Mané zum derzeitigen Zeitpunkt ein Fehleinkauf.

Ganz genau. Totaler Fehleinkauf. Ich hab vor seiner Verpflichtung gesagt, dass er nicht Weltklasse ist. Da kamen so Antworten, ich solle mich mit Tischtennis, und Bodenturnen beschäftigen. Die melden sich nicht mehr.
Bei Sane‘ habe ich noch Hoffnung. Jedenfalls Potenzial ist da, und er bemüht sich wirklich.

Sane ist technisch sehr gut aber seine Bemühungen kann ich nicht erkennen. Ich habe mich extrem gefreut als wir ihn geholt haben. Mittlerweile freue ich mich mehr wenn er wieder geht.
Mane hab ich mich auch extrem gefreut. Aber er ist halt kein Mittelstürmer weshalb mich wundert das er dort immer wieder ran muss.

Die Abschlussschwäche nervt enorm. Mit halbwegs normaler Quote kriegen der BVB und die Freiburger jeweils eine satte Packung. Aber egal, weil jetzt halt bei City der Abschluss-Knoten platzt … 😉

das wär schön😌

Hast du sanes Abschlüsse nicht gesehen? Guck dir mal dagegen füllkrugs Abschlüsse an. Vllt geht dir dann ein Licht auf.

Es gibt Mittelstürmer, die ein Gefühl für die Kiste haben.
Es gibt flügelstürmer, die einen super Zug zum Tor haben. Dazu zähle ich gnabry und mane, Salah zu Liverpool Zeiten.

Und es gibt flügelstürmer wie Sane, die zwar läuferisch und von der ballkontrolle her den meisten Abwehrspielern absolut überlegen sind, aber absolut kein Gefühl für die Kiste haben. Man sah es doch schon im Ansatz dass der Ball bei seinem lupfer 1-2m (!) übers Tor gehen wird oder er sich in die Zone bewegen lässt, wie es der Torwart will. Dann steht er in nem spitzen Winkel oder schießt den Torwart an oder rennt in ihn rein. Ich habe keine Ahnung warum er denkt, dass er ne schwierige Position vor dem Tor braucht, um ein Tor erzielen zu können? Übermut? Glaubt er wirklich dass das trotzdem funktioniert? Hat er das Spiel nicht verstanden? Sind es die Nerven?

Ich weiß es nicht. Sane ist mir ein Rätsel. Sein Verhalten um zur Chance zu kommen, ist gut. Fällt ihm leicht. Er ist physisch und technisch sicherlich auch überlegen. Aber sein Verhalten im Abschluss ist kreisklasse. Und ich glaube nicht dass er das mit 27 Jahren noch lernen kann.

Sane ist mir auch ein Rätsel, macht bis zum 16er alles richtig und dann diese Abschlüsse. Würde er nur 50% der Bälle ins Netz machen, wäre er wirklich Weltklasse. Ob Tuchel es schafft Ihm das beizubringen? Keine Ahnung.

Ich dachte damals dass Sane bei Bayern explodieren könnte wie einst Robben. Und dass Sane alle Veranlagungen dazu hat. Weil wie er sich bewegt, wie er das Risiko sucht und sein selbstbewusstsein. Da waren viele Parallelen. Zudem jemand der Freistöße schießen kann und ich würde behaupten noch mal etwas mehr wumms im Fuß hat.

Was für ne Fehleinschätzung. Er wird niemals an Robben rankommen.

Und da es nicht so sein wird, macht es keinen Sinn ihm jährlich dieses Gehalt zu zahlen und einen kaderplatz für ihn zu reservieren. Man sollte mit ihm zusammen zu seiner vernünftigen Lösung am Ende der Saison kommen, sodass man sich noch in die Augen schauen kann. Er hat auch kein Rückhalt der Fans – nix. Auch die Putzfrauen im Klub werden sich nicht an einen schönen Moment mit ihm erinnern, er ist keiner der sich für sein Umfeld interessiert das ihm so viel ermöglicht.

Er wurde von guardiola trainiert. Danach von Flick, Nagelsmann und jetzt Tuchel. Auch wenn ich Nagelsmann nicht als absoluten spitzentrainer ansehe, aber auch das ist kein allzu schlechter Übungsleiter. Wann fängt er also an, aus all diesen förderlichen Einflüssen, aus all diesen Top-Bedingungen endlich was zu machen und etwas selbstständig zurückzugeben. Er wurde von den besten bis sehr guten Trainern ausgebildet. Er setzt aber kaum was um und er scheint auch nix aus all dem mitzunehmen wodurch er ein besserer Spieler hätte werden können. Das ist dann auch iwo ein Teil seines Problems. Er ist im absoluten Leistungssport nicht kultivierbar, zu unselbstständig, zu unwillig.

Last edited 1 Jahr zuvor by René

😴
Übertreib nicht! Wäre er auch noch ein Knipser, müsste man ihn entgelten wie Mbappé.

Sei geduldig, er hat doch Talent und ein großes Potential. Spätestens mit 32 wird er es zeigen. Es sind doch nur fünf Jahre

Er ist kein Knipser.
Im Pokal Viertelfinale hätte er von links frei vor Flekken dem den Ball mit der Pike durch die Hosenträger schieben müssen. Abgezockt halt.

Stattdessen spielt er quer in Freiburger Beine.

Man darf Sane das nicht übel nehmen. Er hat schließlich riesiges Potential und ist ein großes Talent. Ich bin überzeugt davon, dass mit 32 der Knoten platzen wird. Also seinen wir geduldig, es sind nur noch fünf Jahre, dann zeigt er seine volle Klasse 💪

Für mich eher eine der Haupterkenntnisse war, dass musiala und Kimmich deutlich besser fruchtet und man dann nicht den Anti-Spielaufbau Goretzka durchs Spiel tragen muss. Weitere Erkenntnis war auch, dass die Viererkette mit diesen beiden offensiven Außenverteidigern trotzdem sehr gut stand und durchaus interessant ist. Zu Mane, ja er hat in Ordnung gespielt, aber nun wirklich nicht mehr, der Typ verdient angeblich 24 Millionen, da kann man der Leistung von gestern in Relation dazu nicht viel abgewinnen. Was ich bei ihm irgendwie kritisch sehe, er scheint Recht muskulös im letzten Sommer gekommen zu sein und rein statistisch läuft er jetzt auch keinem davon, seine 1vs1 Duelle sind nicht sonderlich effektiv, hat er vielleicht wie goretzka einfach an Beweglichkeit verloren durch diese Menge an Muskeln? Bei Gnabry leider das Gegenteil, etwas zu adipös, um sieben alten Speed als auch quierligkeit zu erreichen. Das ist eher eine Observation aus der Ferne, aber fällt das den Fitnesscoaches nicht auf?

Du hast das alles richtig erkannt. Der FCB sollte sich einstellen. Weil während alle Profis nur mangelhaft sind, bist Du der Wiederauferstandene der alles weiss.

Ok
Also erst einmal sind das meine Erkenntnisse und natürlich spiegeln die nicht das wider was jeder Fan sieht, ist ja nur natürlich. Aber was siehst du denn anders, dann erläutert das doch Mal.
Schließlich ist es ein Forum und soll zu Diskussionen anregen und wäre gespannt auf deine Meinung. Anstatt einfach mir ironisch zu unterstellen dass ich alles weiß, bin hier ja schließlich niemanden persönlich angegangen

Last edited 1 Jahr zuvor by Nils

👍

  1. Erkenntnis: Musiala ist vollkommen überbewertet, drippelt sich fest, kein Blick für Mitspieler und keine Tore. Frag mich warum man den so in den Himmel lobt.

Ohne richtigen Stürmer wird das nichts in der nächsten Saison. Abwehr hatte gestern Glück das Freiburg wenig gemacht hat aus ihren Chancen. Sane gestern bester offensiv Spieler nur Chancen Verwertung war Katastrophe aber hatte wenigstens welche. Ob Tuchel wirklich eine Bereicherung als Trainer ist wird man noch sehen im Pokal hat er schonmal falsch aufgestellt und eingewechselt.

Unter Nagelsmann konnten die Bayern auch kompakt und gut verteidigen wenn`s um
die Wurst ging.
0 Gegentore in 6 Spielen gegen Inter, Barca und PSG.

Nur ist mancity eine ganz andere Nummer als PSG und Barcelona in der Krise.

Zudem hatte man auch inden jeweiligen spielen etwas Spielglück, ist ja nicht so, dass Barca bzw. PSG keine Torchancen hatten

Superexperten unter sich, so wie gegen den Underdog Villareal, die gestern gegen Real Madrid in Madrid gewonnen haben. Es können auch andere Fußball spielen.

Puh, wenn Bayern so gegen Mancity auftritt, dann gute Nacht! Ich frage mich, wer die Tore schießen soll!? Bayern hat einfach keine(n) Ausnahmespieler wie Robben oder Ribery die immer der Lage waren ein Spiel zu entscheiden. Heute ist viel Glück dabei….mal ein Weitschusstor von Goretzka oder De Ligt, aber der Rest der teilweise Großchanchen werden amateurhaft vergeben. Ich stelle mich für Dienstag schon mal auf das Schlimmste ein und hoffe, dass Tuchel irgendeine zündende Idee hat um Mancity in den Griff zu bekommen.

In unserer aktuellen Form, wäre eine knappe Niederlage wie ein 0:1, 1:2 bei den heimstarken Engländern ein gutes Ergebnis.
Wir haben im Rückspiel Heimrecht. Von mir aus dann auch ein Sieg im Elfmeterschießen. Das Team muss doch endlich mal wieder explodieren.

Da es ja die Auswärtstorregel nicht mehr gibt, muss in beiden Spielen ein Sieg her!

So ein Käse. Gehen beide spiele 2:1 aus geht man ins Elfmeterschießen. Es reicht sogar ein 2:1 auswärts und ein 1:0 daheim für ne Verlängerung plus Elfmeter. Also abwarten.

@Monaco

Korrekt.

Mane war wieder nicht gut. Sonst hätt er ein Tor geschossen aus den 2 Chancen, das ist ziemlich einfach. Die Zeit in der man Ansätze loben kann ist lange vorbei. Er personifiziert das Problem, wenn Bayern ohne Choupo spielen muss

Wichtig und richtig ist Erkenntnis 1, dass wir unter Tuchel kompakter verteidigen.
Es war eine Steigerung gegenüber dem Pokalspiel gegen Freiburg am vergangenen Dienstag.
Freiburg ist ein unbequemer Gegner, den man erst einmal schlagen muss.
Gegen ManCity am kommenden Dienstag ist aber noch einmal eine deutliche Steigerung nötig.
Dass die Mannschaft so etwas kann, das hat sie im CL-Achtelfinale in den beiden Spielen gegen PSG bewiesen.
Aber mit den Chancen sollte man in Manchester nicht so fahrlässig umgehen wie gestern in Freiburg.

Behaltet eure “Erkenntnisse” für euch!

Jonas Gerhartz
Als gelernter Sportjournalist verfolgt Jonas intensiv die Entwicklungen rund um den FC Bayern. Dabei deckt er schriftlich nicht nur die News über den deutschen Rekordmeister ab, sondern berichtet auch über die Frauenmannschaft des FC Bayern.