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“Öffentlich auch manchmal falsch interpretiert” – So geht Sané mit Kritik um

Leroy Sane
Foto: Getty Images

Leroy Sané vom FC Bayern München waren oft Kritik ausgesetzt. In der Hinrunde überzeugte er jedoch mit starken Leistungen. Nun sprach Sané über seinen Umgang mit Lob, Kritik und seine Entwicklung seit seiner Ankunft in München.



Nationalspieler Leroy Sané zählte in der Hinrunde zu den absoluten Leistungsträgern des Rekordmeisters. Mit 9 Toren und 9 Vorlagen in 24 Spielen überzeugte er in allen Wettbewerben. Zuletzt wurde er von Bayerns Sportdirektor Christoph Freund als “der beste Sané aller Zeiten” gelobt. Darauf reagierte der Flügelflitzer in einem Interview mit dem FC Bayern Mitgliedermagazin 51 bescheiden: “Ich war zuletzt zufrieden mit meinen eigenen Leistungen, ja. Aber solche Superlative möchte ich mir selbst nicht geben. Ich werde jedenfalls alles dafür tun, dass es bis Saisonende so weiterläuft.”

Der Leistungsdruck ist bei einem Verein wie Bayern München enorm. Auf die Frage, ob Lob gleichzeitig eine Mahnung sei, nicht nachzulassen, antwortete Sané: “Der Druck bei einem Verein wie dem FC Bayern ist viel zu hoch, um sich auf seinen Leistungen ausruhen zu können.” Mit Blick auf die heiße Phase der Saison fügte er selbstbewusst hinzu: “Ich will auch zur Stelle sein, wenn es spätestens Richtung Frühling in die entscheidende Phase in der Champions League und in der Meisterschaft geht.”

Sané über Kritik: “Wichtig ist, dabei nicht zu verkrampfen”

Sané sprach auch über den Umgang mit den hohen Erwartungen, die seit Beginn seiner Karriere an ihn gestellt wurden: “Man muss es ausblenden. Ich habe sowieso immer ein bisschen meinen eigenen Maßstab. Da habe ich selbst einen eigenen hohen Anspruch – dem will ich immer gerecht werden, genauso wie dem Anspruch meines Trainers.”

In Bezug auf Kritik betonte Sané, dass sie für ihn vor allem ein Antrieb sei. Aber er warnte auch vor den Gefahren der Überverkrampfung: “Man will in kritischen Phasen dann ja immer umso mehr, dass es klappt und man gewinnt. Wichtig ist, dabei nicht zu verkrampfen, sonst kommt es zur gegenteiligen Reaktion.”

Weiter führt er aus, dass dies schnell zu einer falschen Außenwahrnehmung führt: “Man setzt sich selbst zu sehr unter Druck und es funktioniert nur noch wenig. Das wird dann öffentlich auch manchmal falsch interpretiert – plötzlich heißt es, die Jungs geben nicht alles. Sie sind nicht konzentriert und so weiter.”

Mit Blick auf sein teilweise negatives öffentliche Bild als Schönwetterfußballer gesteht Sané Fehler ein. Aber er betonte auch, dass er an diesen Erfahrungen gewachsen ist. “Im Nachhinein gebe ich ja selbst zu, dass ich früher manchmal zu leicht Angriffsflächen geboten habe, in die dann Dutzende Dinge hineininterpretiert wurden. Aber auch daraus lernt man. Man wird erwachsener und entwickelt selbst ein besseres Gespür dafür, was wie außen ankommt”, erklärte Sané.

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Er wird noch besser beim FCB!

Ich war auch ein Kritiker von Sané und muss zugeben, dass ich nicht mehr daran geglaubt habe, dass er die Kurve noch einmal kriegt. Manchmal muss man halt seine Meinung revidieren. Ich hoffe, dass er seine jetzige Leistung weiterhin bringen kann und endlich auch über einen längeren Zeitraum die Verstärkung ist, die man sich von ihm erhofft hat. So wie er jetzt gerade spielt, ist er eine enorme Bereicherung für den FCB!

Mal sehn ob er weiter Leistung bringt, bisher hatte er mehr schlechte als gute Spiele bei Bayern.

Sane gibt mittlerweile Interviews in denen er sehr reflektiert wirkt. Er hat seine Persönlichkeit entwickelt und scheint endlich angekommen zu sein . Er könnte neben Kane und Musiala tatsächlich jetzt zu dem Unterschiedsspieler werden, der er sein kann. Er wird, glaube ich, verlängern. Er muß sich wohl fühlen und Bayern muß eine konkurrenzfähige Mannschaft aufstellen,die um den Champions League Sieg kämpfen kann. Hängt auch viel von ihm dieses Jahr ab. Und er hat es begriffen. Kane war ein absoluter Glücksgriff. Ein so toller Mannschaftsspieler mit so viel Spielverständnis. Ein absoluter Gewinn für Bayern. Und Sane kann durch ihn zeigen,was er drauf hat.

Warten wir mal ab, wenn er es schaffen sollte, einen neuen Vertrag zu unterzeichnen. Ich bin bin mir sicher, dass er den gleichen unerklärlichen Leistungsabfall haben wird wie Choupo

Nicht jeder ist chupo

Tim Schoster
Tim hat "Sport-, Medien- und Kommunikationsforschung" im Master an der Deutschen Sporthochschule Köln studiert und arbeitet als PR- und Marketingmanager. Seine Leidenschaft für den FC Bayern besteht seit der Kindheit und man trifft ihn oftmals in der Kurve des Vereins an – ob zuhause, auswärts oder international!