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Schwere Vorwürfe gegen Bayern-Partner: Dreesen kündigt Maßnahmen an

Jan-Christian Dreesen
Foto: IMAGO

Die Sponsoring-Partnerschaft des FC Bayern mit Ruanda sorgt für heftige Kritik. Vorstandschef Dreesen hat nun eine Untersuchung angekündigt.



Hintergrund ist der Vorwurf, dass Ruanda die Rebellenmiliz M23 in der benachbarten Demokratischen Republik Kongo unterstützt. Diese Gruppe ist für schwere Menschenrechtsverletzungen wie Morde, Vergewaltigungen und Plünderungen verantwortlich. Die Vereinten Nationen fordern Ruanda auf, seine mutmaßliche Unterstützung einzustellen, doch die Regierung in Kigali weist alle Anschuldigungen zurück. Dennoch wächst international der Druck auf das Land – und nun auch auf den FC Bayern, der seit 2023 für Visit Rwanda wirbt.

In einem offenen Brief an Bayern, Arsenal und PSG forderte die Außenministerin der DR Kongo, Therese Kayikwamba Wagner, die Klubs auf, sich von Ruanda zu distanzieren. Alle drei Topklubs werben für das ostafrikanische Land. „Unzählige Menschen haben ihr Leben verloren, es kommt zu Vergewaltigungen, Mord und Diebstahl. Ihr Sponsor ist für dieses Elend direkt verantwortlich“, schrieb sie.

Der FC Bayern verteidigte die Partnerschaft bislang. Vorstandschef Jan-Christian Dreesen sagte 2023: „Ja, wir nehmen Geld aus Ruanda, aber wir tun auch etwas dafür, indem wir offen darüber reden, Trainer dorthin schicken, eine gemeinsame Jugendakademie aufbauen und so weiter.“

FC Bayern hat Mitarbeiter nach Ruanda geschickt

Nun kündigte Dreesen jedoch in einem Interview mit der DW eine Prüfung der Situation an. „Es ist ein Konflikt mit internationalen Reaktionen in den letzten Tagen“, erklärte er und betonte, dass der Verein die Lage ernst nehme. „Ich habe persönlich zwei Mitarbeiter nach Ruanda geschickt, um sich ein eigenes Bild von der Situation zu machen.“ Zudem stehe Bayern im Austausch mit dem Auswärtigen Amt und anderen Behörden. Erst nach einer Analyse werde man über mögliche Konsequenzen entscheiden: „Wir werden die weiteren Schritte besprechen.“

Die Bayern stehen damit erneut wegen eines umstrittenen Sponsorings in der Kritik. Bereits der vorherige Vertrag mit Katar führte zu massiven Protesten der Fanszene. Sollte der Klub an der Ruanda-Partnerschaft festhalten, könnten ähnliche Reaktionen drohen – möglicherweise schon beim nächsten Heimspiel in der Allianz Arena.

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23 Comments
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Das es auch so bleibt .
Das evt Bayern sich international besser Vermarktet als die anderen Clubs aus der Bundesliga , weil solche Clubs wie Bayer ,Leipzig Bremen oder Stuttgart zu wenig tun für die internationale Bekanntheit der Bundesliega und sich dan beschweren das Bayern mehr Geld hat , bekommt .

Es gibt genügend andere Sponsoren, gerade für den FC Bayern. Dazu muss man keine Deals mit zweifelhaftem Partnern machen

Vielleicht bist Du ja scheinheilig. Es gibt genügend die Fairtrade einkaufen.
Und nur weil es immer Verbrechen in der Welt geben wird, muss man nicht wegschauen oder sie verteidigen

International besser vermarkten – mit Ruanda? Das macht wohl nur für einen ganz kleinen Kreis Sinn. Kamen ja auch schon einige Talente aus Ruanda.

Politik vs. Fußball! Da kommt dann wieder die gesellschaftliche Scheinheiligkeit zum Vorschein. Jeder von uns profitiert von Konsumgütern, die in Ländern produziert wurden, in denen Menschrechte mit Füßen getreten und Menschen wahllos getötet und unterdrückt werden.

Kauf doch keine Produkte von Nestlé. Verzichte auf Coca Cola. Wenn Fleisch, dann kauf lokale Bio Produkte. Fahr öfter Rad oder nutze öffentliche Verkehrsmittel. Es gibt genug Dinge, die auch du tun kannst. Vielleicht tust du es ja auch, das weiß ich ja nicht.
Kritik an Geschäften mit Menschenfressern ist sicher nicht Scheinheilig, sondern berechtigt. Immer!
Und warum gerade der Fussball, als sogenannter Volkssport, sich immer wieder solche Partner aussucht, das sollte man mal ganz besonders hinterfragen.

Last edited 1 Monat zuvor by Tom M.

Im Profisport wie in anderen Wirtschaftsunternehmen hat man nie genug Kohle. Das Ziel ist immer MEHR.

Oh man

Nein es gibt viele Unternehmen für die immer mehr Kohle nicht alles ist. Bei der Sportmarke Patagonia wird zum Beispiel 100% des Gewinns wieder in die Naturerhaltung investiert

Sie wollen aber trotzdem am liebsten immer MEHR Umsatz machen und MEHR Gewinn. Auch wenn der Zweck dann ein „guter“ ist. Geht bei denen dann wohl in Richtung gemeinnütziges Unternehmen. Ja das gibts auch. Ist aber nicht der Kern unseres Wirtschaftssystems.

Das ist so pauschal einfach Quatsch – und wirklich traurig, dass du so denkst. Auch in der Wirtschaft spielen moralische und ethische Aspekte eine Rolle! Nur weil zugegebenermaßen einige mächtige Unternehmen rücksichtslos agieren, gilt das nicht für alle und sollte auch niemals einfach so akzeptiert werden.
Nimm zum Beispiel die Provinzial als eins der großen Versicherungsunternehmen – die gehören zum Sparkassen-Konzern und damit letztlich den Kommunen. Und dort spielen solche Themen eine riesige Rolle! Über etwaige Investition wird immer auf Basis diverser Parameter
entschieden, zu denen insbesondere auch soziale & politische Aspekte zählen. Weil es den Menschen, denen dieses Unternehmen gemeinschaftlich „gehört“, wichtig ist.

Und die Situation in Ruanda ist einfach grausam, da reichen 10min Recherche. Man muss keinesfalls ein Experte in der Angelegenheit sein, um wenigstens zu dem Schluss zu kommen, dass eine Partnerschaft mit der Regierung momentan keineswegs (!!) zu vertreten ist. Das Blut hunderttausender unschuldiger Menschen darf nicht an unserem Verein kleben, nur weil damit Phonzie 18 statt 16 Millionen verdienen kann.

Du interpretierst was rein, was ich nicht gesagt habe. Daß nahezu jedes Wirtschaftsunternehmen MEHR Umsatz und Gewinn machen will, ist Fakt. Darauf basiert alles. Daß dabei alle rücksichtslos oder ohne Moral vorgehen, hat keiner behauptet.
Lesen, verstehen, posten. In der Reihenfolge.

Es wird ja wohl ausreichend seriöse Interessenten geben, mit denen man eine Partnerschaft eingehen kann…

Keine Deals mit grausamen Regimes.
Sofort das Sponsoring beenden. Da gibt es nichts abzuwarten oder selbst zu prüfen.
Keine Deals mit Mördern, Folterer, Vergewaltiger oder Kriegsverbrecher.
Wieso geht man überhaupt mit so zweifelhaftem Partnern einen Deal ein?
Auf die paar Millionen ist der FC Bayern nicht angewiesen, es gibt genügend andere Unternehmen die unseren Verein unterstützen würden. Wir kritisieren andere Vereine für ihre Machenschaften mit Ölscheichs und haben dann selber viel schlimmere Partner 🙈
Und man darf auch Sportplätze für die Jugend in Ruanda bauen, ohne dass man vorher dafür bezahlt wird
Ich finde die Argumentation wirklich sehr sarkastisch und schlimm. Wir bauen dafür auch Sportplätze. Das rechtfertigt doch keine Kriegsverbrechen.

Nun lass die das doch erstmal prüfen was da dran ist. Ohne Fakten, nur weil die Süd dagegen ist, kannst du so Verträge eh nicht kündigen. Da müssen dann schon stichhaltige Gründe vorliegen. Und ich gehe davon aus, sobald die vorliegen wird genau das passieren.

Last edited 1 Monat zuvor by Lyding

Geld stinkt nicht😁

Tim Schoster
Tim hat "Sport-, Medien- und Kommunikationsforschung" im Master an der Deutschen Sporthochschule Köln studiert und arbeitet als PR- und Marketingmanager. Seine Leidenschaft für den FC Bayern besteht seit der Kindheit und man trifft ihn oftmals in der Kurve des Vereins an – ob zuhause, auswärts oder international!