Der FC Bayern arbeitet weiter an einer Verlängerung mit Dayot Upamecano. Doch die Verhandlungen ziehen sich. „Bei Upa ist es eine längere Geschichte, aber wir sind in Gesprächen“, sagte Sportdirektor Christoph Freund nach dem 3:0-Sieg in Mönchengladbach. Wie sollen die Bayern jetzt weiter vorgehen? Unbedingt mit Upamecano verlängern? Oder einen neuen Innenverteidiger verpflichten? Zwei Meinungen im FCBinside Zweikampf der Woche.
Bayern muss jetzt Nägel mit Köpfen machen!
Von Vjekoslav Keskic
Dayot Upamecano musste in den vergangenen vier Jahren viel Kritik beim FC Bayern einstecken. Der Innenverteidiger wechselte im Sommer 2021 für knapp 43 Millionen Euro Ablöse von Leipzig nach München. Die hohen Erwartungen konnte der Franzose nur phasenweise erfüllen – bis zum nächsten Patzer, und davon gab es einige.
Uneingeschränkt zufrieden war man in München mit dem Innenverteidiger nie wirklich, bis Vincent Kompany kam. Der Belgier, einst selbst ein Abwehrspieler auf Weltklasse-Niveau, hat von Anfang an auf Upamecano gesetzt und dieser dankt es ihm mit konstant starken Leistungen zurück. Grobe Patzer? Fehlanzeige!
Gemeinsam mit DFB-Star Jonathan Tah bildet Upamecano derzeit eines der formstärksten Innenverteidiger-Duos in Europa. Dieses Erfolgsgespann im Sommer 2026 aufzulösen, wäre aus sportlicher Sicht ein herber Rückschlag für die Bayern.

Seit dem Abgang von David Alaba 2021 galt das Abwehrzentrum der Münchner als Dauerbaustelle. Der FCB hat viele Versuche unternommen, diese Baustelle zu schließen, ohne Erfolg. Allein für Matthijs de Ligt und Minjae Kim hat man mehr als 100 Millionen Euro Ablöse ausgegeben. Der Niederländer wurde nach zwei Jahren verkauft und auch bei Kim gibt es immer wieder Gerüchte über einen vorzeitigen Abschied.
Ja, eine Upamecano-Verlängerung ist nicht günstig. Ja, die Bayern wollen und müssen weiter sparen. Aber vor allem die beiden Beispiele de Ligt und Kim zeigen, wie hoch das sportliche und finanzielle Risiko bei Neuzugängen ist.
Anstatt den Transfermarkt nach Alternativen zu sondieren, sollten die Bayern bei Upamecano Nägel mit Köpfen machen! Spätestens wenn dieser ab dem 1. Januar 2026 offiziell Gespräche mit anderen Vereinen führen darf, läuft man Gefahr, seine gute Ausgangslage zu verlieren. Der Franzose möchte in München bleiben. Fühlt sich unter Kompany wohl, wird in der Kabine geschätzt und liefert konstant ab.
Während man bei Spielern wie Marc Guehi und Nico Schlotterbeck keinerlei Garantien hat, dass diese im Sommer 2026 nach München wechseln, könnte man noch in diesem Jahr mit Upamecano einen internen Transfer perfekt machen und für Ruhe sorgen. Jene Ruhe, die Kompany immer wieder einfordert, um den maximalen sportlichen Erfolg zu erzielen.
Bayern darf sich nicht auf der Nase herumtanzen lassen!
Von Sebastian Mittag
Anscheinend sieht es ja so aus: Die Bayern haben Upamecano ein Angebot vorgelegt, wohl mit erhöhtem Gehalt. Aktuell verdient der Franzose laut Sky rund 15 Millionen Euro brutto pro Jahr, inklusive Bonuszahlungen.
Doch die Upamecano-Seite des Franzosen fordert mehr, vor allem in Form eines Handgelds, das mit dem von Alphonso Davies vergleichbar sein soll. Das waren laut Medienberichten schätzungsweise 20 Millionen Euro. Dieses Paket wäre zu teuer. Die Bayern dürfen sich jetzt nicht auf der Nase herumtanzen lassen!
Ja, Upamecano spielt bisher eine starke Saison. Er hat sich in der Vergangenheit aber auch schon üble Patzer geleistet, teilweise in entscheidenden Spielen. Die Bayern standen trotzdem immer zu ihm und glaubten weiter an ihn. Jetzt will Upamecano laut Medienberichten nicht nur ein höheres Gehalt und ein signifikantes Handgeld, sondern auch eine Ausstiegsklausel, um den Rekordmeister bei einem entsprechenden Angebot doch verlassen zu können. Wo ist da das Commitment zum Verein, das Upamecano im Gegenzug schon erfahren hat?

Unter den aktuellen Umständen wäre es besser für die Bayern, sie halten schnell nach einer Alternative Ausschau. Topkandidat wäre Marc Guehi von Crystal Palace. Max Eberl soll sich schon mit dessen Berater getroffen haben und dementierte entsprechende Berichte auch nicht. Der englische Nationalspieler wäre ablösefrei – ist aber europaweit begehrt. Gut möglich, dass die Bayern auch für ihn ein Handgeld zahlen müssten. Dafür spart man sich auch eine Ablöse und müsste wohl beim Gehalt nicht so weit nach oben gehen wie bei Upamecano. Angeblich soll Guehi aktuell „nur“ rund drei Millionen Euro im Jahr verdienen. Da könnten die Bayern schon mit dem jetzigen Upamecano-Gehalt für einen ordentlichen Sprung sorgen.
Zweite Alternative wäre Nico Schlotterbeck. Der Dortmunder würde zwar eine Ablöse kosten, sein Vertrag beim BVB läuft noch bis 2027. Dafür wäre sein Gehalt bei Bayern am Ende ebenfalls nicht so hoch wie das von Upamecano.
Die FCB-Bosse müssen unbedingt weiter daran arbeiten, das Gehaltsniveau zu senken. Bei den Verlängerungen von Joshua Kimmich, Jamal Musiala oder Alphonso Davies war man am Ende der Meinung, dass es für sie keine Alternativen auf dem Markt gab. Das war auch richtig. Bei Upamecano ist das aber nicht der Fall.
