Braucht Diaz eine Pause? Das sagt Bayern-Trainer Kompany

Sebastian Mittag

Luis Diaz zählt zu den Dauerbrennern beim FC Bayern – und doch stellte sich vor dem Bundesliga-Topspiel gegen Bayer Leverkusen die Frage, ob der Kolumbianer langsam eine Pause braucht. Trainer Vincent Kompany gab darauf eine klare Antwort.

„Wir haben ein bisschen den Vorteil, dass er diese Topintensität gewöhnt ist. Das hat er schon oft gemacht in seiner Karriere mit drei Spielen in kurzer Zeit. Er sieht sehr frisch aus, es gibt keine Signale, dass er eine Pause braucht“, erklärte Kompany auf der Pressekonferenz am Freitag.

Der Bayern-Trainer betonte zugleich, dass er die Belastung des 27-Jährigen genau beobachte: „Er ist ein Mensch, also kann es auch passieren. Lucho ist 27, das ist das richtige Alter, sowas zu überstehen – aber falls er pausieren müsste, haben wir Lösungen, die wir auch ziehen können. Aber im Moment sieht es so aus, als würde er spielen wollen.“

Seit seinem Wechsel im Sommer hat Luis Diaz in München eine Schlüsselrolle übernommen. Kein anderer Offensivspieler kommt auf mehr Einsatzminuten: Über 1.100 Pflichtspielminuten hat der Flügelstar bereits absolviert. Damit gehört er zu den vier Spielern, auf die Kompany am häufigsten setzt – neben Harry Kane, Michael Olise und Joshua Kimmich.

Genau diese hohe Belastung war zuletzt auch von Experten wie Lothar Matthäus kritisch gesehen worden. Im BILD-Podcast „Bayern Insider“ warnte der Rekordnationalspieler, dass sich Diaz’ intensive Spielweise im Saisonendspurt rächen könnte. Zwar lobte Matthäus den Kolumbianer für seine Kreativität und seine Spielintelligenz, mahnte aber auch an, dass seine Chancenverwertung noch Luft nach oben habe: „Er hat schon wieder eine Riesenchance vergeben“, so der 63-Jährige.

Kompany über Diaz: „Er sieht sehr frisch aus“

Kompany selbst hat bislang wenig rotiert – mit Erfolg. Unter seiner Führung hat der FC Bayern alle Pflichtspiele dieser Saison gewonnen. Der Belgier setzt auf Kontinuität, besonders bei Spielern, die seine taktischen Vorstellungen verinnerlicht haben. Diaz zählt dabei zu den zentralen Figuren, da er sowohl das hohe Pressing als auch die direkte Angriffsdynamik perfekt umsetzt.

Foto: IMAGO

Kritiker sehen in dieser Belastungssteuerung ein Risiko. Schon in früheren Jahren kosteten Verletzungen von Schlüsselspielern den Münchnern in der entscheidenden Saisonphase wertvolle Titelchancen. Kompany ist sich dieser Gefahr bewusst – und betont, dass seine Rotation „nicht durch Automatismen, sondern durch Beobachtung“ gesteuert werde.

Vor dem Duell mit Bayer Leverkusen steht für Kompany fest: Diaz spielt – sofern nichts mehr dazwischenkommt. Der Flügelstürmer wirkt fit, spritzig und motiviert. Und solange das so bleibt, wird der Bayern-Coach auf ihn bauen.

„Er sieht sehr frisch aus“, wiederholte Kompany mit einem Lächeln. „Und im Moment sieht es so aus, als würde er spielen wollen.“

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